Wie viel ist mein Zuhause wert?
Kostenlose Immobilienbewertung Online in 3 Minuten

Was ist der Unterschied zwischen der 1. Hypothek und der 2. Hypothek?

Oliver S.
22.08.2023
9 min
Inhaltsverzeichnis

Wenn Sie von Ihrer Bank einen Immobilienkredit erhalten, unterzeichnen Sie oft zwei Hypotheken. Das Finanzinstitut unterscheidet zwischen zwei Arten von Garantien für Ihre gesamte Finanzierung. RealAdvisor erklärt Ihnen die Funktionsweise Ihres Immobilienkredits.

Was ist eine 1. bzw. erstrangige Hypothek?

Eine erstrangige Hypothek bezieht sich auf das primäre, vorrangige Darlehen, das auf einer Immobilie aufgenommen wird. Bei einem Verkauf oder einer Zwangsversteigerung der Immobilie wird dieses Darlehen vor allen anderen Schulden aus dem Erlös der Immobilie beglichen.

Banken oder Kreditinstitute sind in der Regel eher bereit, erstrangige Hypotheken zu vergeben, da sie im Falle eines Zahlungsausfalls oder einer Zwangsversteigerung Vorrang vor anderen Gläubigern haben. In der Schweiz deckt die erstrangige Hypothek in der Regel bis zu 66,6 %, also zwei Drittel des Immobilienwerts ab.

Der Hypothekarzins bei der 1. Hypothek und dem zweitrangigen Darlehen 

Der Hypothekarzins ist der Zinssatz, den ein Kreditnehmer für die Aufnahme eines hypothekarisch besicherten Darlehens zahlen muss. Der Zinssatz wird von der Bank festgelegt und spiegelt das Risiko wider, das die Bank eingeht, indem sie das Darlehen vergibt. In Bezug auf erstrangige und zweitrangige Hypotheken in der Schweiz können die Hypothekarzinsen wie folgt verstanden werden:

Hypothekarzins bei erstrangigem Darlehen (1. Hypothek)

  • Erstrangige Hypotheken sind in der Regel die «Haupt»-Hypotheken und haben Vorrang vor anderen Hypotheken, die auf der Immobilie lasten.
  • Da erstrangige Hypotheken in der Priorität an erster Stelle stehen, werden sie als weniger riskant angesehen. Daher sind die Zinssätze für diese in der Regel niedriger als für zweitrangige Hypotheken.
  • In der Schweiz decken erstrangige Hypotheken bis zu 66,6 % des Immobilienwerts ab. Der geringere Zinssatz spiegelt die höhere Sicherheit wider, die dieser Darlehensanteil für den Kreditgeber bietet.

Hypothekarzins bei zweitrangigem Darlehen (2. Hypothek)

  • Zweitrangige oder nachrangige Hypotheken stehen in der Priorität hinter der erstrangigen Hypothek.
  • Da sie in der Priorität nach der erstrangigen Hypothek stehen, sind sie für den Kreditgeber riskanter. Der Kreditgeber könnte im Falle einer Zwangsversteigerung oder Insolvenz des Kreditnehmers weniger oder im schlimmsten Fall gar nichts aus der Verwertung der Immobilie zurückbekommen.
  • Aufgrund dieses höheren Risikos sind die Zinssätze für zweitrangige Hypotheken in der Regel höher.
  • In der Schweiz kann eine zweitrangige Hypothek bis zu 15 % des Immobilienwerts abdecken, was, zusammen mit der erstrangigen Hypothek, den gesamten Darlehensbetrag auf bis zu 80 % des Immobilienwerts erhöht.

Die genauen Hypothekarzinsen können von verschiedenen Faktoren abhängen, einschliesslich der Bonität des Kreditnehmers, der aktuellen Marktbedingungen, der Dauer des Darlehens und der spezifischen Vereinbarungen zwischen dem Kreditnehmer und -geber. Es ist daher ratsam, die genauen Zinssätze und Bedingungen mit dem Kreditgeber zu klären. Einen ersten Eindruck können Sie sich mit unserem Hypothekenrechner verschaffen.

Die Tilgung (Amortisation) der 1. und 2. Hypothek

Die Amortisation oder Tilgung einer Hypothek bezieht sich auf den Prozess, bei dem ein Kreditnehmer den geliehenen Betrag schrittweise zurückzahlt. In der Schweiz sind die Hypothekensysteme und die damit verbundenen Tilgungsrichtlinien etwas anders als in vielen anderen Ländern. Hier ist eine Übersicht über die Amortisation der Hypotheken erster und zweiter Klasse:

1. Klasse (erstrangige Hypothek) amortisieren

  • Bei dieser Hypothekenart ist in der Schweiz in der Regel keine direkte Amortisation bzw. Abschreibung erforderlich. Das bedeutet, dass der Kreditnehmer während der Laufzeit des Darlehens nur Zinsen zahlt, ohne den Hauptbetrag zu reduzieren.
  • Dennoch haben viele Kreditnehmer die Möglichkeit einer indirekten Amortisation. Bei dieser Methode zahlt der Kreditnehmer Beiträge in eine gebundene Vorsorgeversicherung (oft «3a-Konto» genannt). Diese Beiträge, zusammen mit den darauf erzielten Zinsen oder Erträgen, werden verwendet, um die Hypothek bei ihrer Fälligkeit oder zu einem späteren Zeitpunkt zurückzuzahlen.

2. Klasse (zweitrangige Hypothek) amortisieren

  • Aufgrund des höheren Risikos, das diese Hypothek für den Kreditgeber darstellt, ist eine regelmäßige, direkte Amortisation erforderlich.
  • In der Regel muss der Kreditnehmer den Betrag der zweitrangigen Hypothek innerhalb von 15  Jahren komplett amortisieren, was bedeutet, dass zusätzlich zu den Zinszahlungen regelmäßige Zahlungen zur Reduzierung des Hauptbetrags erforderlich sind.
  • Ähnlich wie bei der erstrangigen Hypothek gibt es auch hier Möglichkeiten zur indirekten Amortisation.

Zusätzliche Punkte zur Amortisation

  • Es ist wichtig zu beachten, dass trotz der Amortisationsanforderungen viele Schweizer ihre Hypotheken nicht vollständig tilgen. Das liegt daran, dass die Hypothek nach Ablauf ihrer Laufzeit oft erneuert wird. Mehr zur Erneuerung von Hypotheken erfahren Sie hier.
  • Indem sie sich für die indirekte Amortisation entscheiden, können Kreditnehmer auch steuerliche Vorteile nutzen, da die Einzahlungen in gebundene Vorsorgekonten von der steuerbaren Einkommensbasis abgezogen werden können. Wie das geht, erfahren Sie in diesem Beitrag.
  • Bei der Entscheidung zwischen direkter und indirekter Amortisation sollten Kreditnehmer ihre finanzielle Situation, Steuererwägungen und andere persönliche Faktoren berücksichtigen.

2. Hypothek bei einer anderen Bank – geht das?

Es ist möglich, eine zweitrangige Hypothek bei einer anderen Bank abzuschliessen als bei derjenigen, die die erstrangige Hypothek gewährt hat. Dies kann unter bestimmten Umständen sogar vorteilhaft sein, auch wenn dies mit zusätzlichen Herausforderungen und Überlegungen verbunden sein kann. Hier sind einige Punkte, die Sie beachten sollten, wenn Sie eine 2. Hypothek bei einer anderen Bank in Erwägung ziehen:

  1. Bessere Konditionen: Einer der Hauptgründe, warum Kreditnehmer eine zweitrangige Hypothek bei einer anderen Bank in Betracht ziehen, sind günstigere Zinsen oder flexiblere Bedingungen, die von der neuen Bank angeboten werden.
  2. Unabhängige Bewertung: Die zweite Bank wird die Immobilie unabhängig bewerten, um ihren Wert und das damit verbundene Risiko zu bestimmen. Wenn sich der Wert der Immobilie seit der ersten Hypothek erheblich geändert hat, könnte dies den Betrag beeinflussen, den die zweite Bank bereit ist zu verleihen.
  3. Zusätzliche Kosten: Für den Erhalt einer zweitrangigen Hypothek bei einer anderen Bank können zusätzliche Kosten anfallen, darunter Gebühren für die Bearbeitung und Bewertung sowie eventuell höhere Notargebühren.
  4. Risikobewertung: Da die zweitrangige Hypothek ein höheres Risiko für den Kreditgeber darstellt, kann die zweite Bank strengere Kriterien für die Kreditvergabe anwenden oder höhere Zinsen verlangen.
  5. Kommunikation zwischen den Banken: Die beiden Banken müssen kommunizieren, um sicherzustellen, dass sie über die jeweiligen Positionen ihrer Hypotheken im Klaren sind. Die erste Bank wird in der Regel darüber informiert werden müssen, dass eine zweitrangige Hypothek bei einer anderen Bank aufgenommen wird.
  6. Flexibilität: Das Aufteilen der Hypotheken zwischen zwei Banken kann mehr Flexibilität in Bezug auf die Rückzahlungsbedingungen bieten. So könnten Sie sich etwa entscheiden, die erstrangige Hypothek schneller zurückzuzahlen, während Sie für die zweitrangige Hypothek längere Laufzeiten in Anspruch nehmen.
  7. Komplexität: Es kann komplizierter sein, zwei Hypotheken bei verschiedenen Banken zu verwalten, insbesondere wenn es um Erneuerungen oder Veränderungen in den Vertragsbedingungen geht.

Reduzierung der Hypothek zweiter Klasse

Vor der Bewilligung von jedem Immobilienkredit prüft die Bank Ihre Verschuldungsquote, die 33 % nicht überschreiten darf, da sie ansonsten als nicht tragbar gilt. Wenn diese Grenze überschritten wird, besteht die Gefahr, dass Ihr Antrag von den Banken abgelehnt werden. Sie müssen also einen Weg finden, Ihre zweite Hypothek zu reduzieren, um sie optimal an Ihre finanzielle Leistungsfähigkeit anzupassen. Wie es um Ihre Tragbarkeit steht, können Sie mit dem kostenlosen Tragbarkeitsrechner von RealAdvisor im Handumdrehen herausfinden.

Die einfachste Lösung besteht darin, eine günstigere Immobilie zu finden, die Ihre Gesamtausgaben verringert. Denn wenn der Kaufpreis niedriger ist, wird auch die zweitrangige Hypothek erschwinglicher. Sie können einen Hypothekenrechner wie den von RealAdvisor verwenden, um Ihre maximale Ausleihkapazität zu ermitteln. So können Sie erfahren, wie sich Ihre Hypothek zusammensetzen würde. Wenn Sie feststellen, dass Sie nicht in der Lage sind, Ihren Immobilienkredit zu finanzieren, müssen Sie Ihr Immobilienprojekt überdenken.

Ihre Hypothek kann auch geringer sein, indem Sie mehr Eigenkapital einbringen. Sie müssten also über einen höheren Betrag als die obligatorischen 20 % verfügen, um von Vorzugsbedingungen zu profitieren. Auf diese Weise werden Hypothekenzinsen und Abschreibungen reduziert. Wahlweise können Sie Ihre 3. Säule nutzen, um dies zu erreichen. Sie haben auch die Möglichkeit, für diesen Zweck berufliche und individuelle Vorsorgen in Anspruch zu nehmen.

Ein vorgezogenes Erbe, um die 2. Hypothek zu reduzieren

Ein frühzeitig in Anspruch genommenes Erbe ist eine weitere Möglichkeit, um die Hypothek 2. Klasse zu reduzieren. Sie können sich bei einem Notar erkundigen, wie Sie allfällige Beträge frühzeitig beziehen können. Danach kann diese Summe zur Finanzierung Ihres Immobilienkaufs eingesetzt werden, da sie legitime Eigenmittel darstellt, die der Bank vorgelegt werden. Dies ist ein guter Weg, um Ihren persönlichen Beitrag zu erhöhen und die Banken zu überzeugen.

Der Einsatz von Vorsorgekapital

Wenn Sie in der Lage sind, andere Anlagen zu verpfänden, können Sie ebenfalls von günstigeren Bedingungen profitieren. Sie können etwa das Vorsorgekapital als Pfand verwenden, um Ihrer Bank positive Argumente für die Auszahlung einer 2. Hypothek zu senden. Dadurch wird sie eher bereit sein, über bessere Sätze zu verhandeln.

Gibt es auch eine 3. Hypothek?

Eine 3. Hypothek ist in der Praxis eher selten und kommt meist nur unter besonderen Umständen vor. Sie steht in der Rangfolge der Sicherheiten hinter der erstrangigen und zweitrangigen Hypothek und birgt somit ein noch höheres Risiko für den Kreditgeber.

Hier sind einige Punkte, die bei einer 3. Hypothek zu beachten sind:

  1. Höheres Risiko: Da die 3. Hypothek in der Rangfolge der Rückzahlung an letzter Stelle steht, ist das Risiko für den Kreditgeber entsprechend höher. Im Falle einer Verwertung der Immobilie (z. B. Zwangsversteigerung) werden zuerst die Gläubiger der 1. und 2. Hypothek bedient. Nur wenn danach noch ein Restwert übrig ist, wird die 3. Hypothek bedient.
  2. Höhere Zinsen: Aufgrund des höheren Risikos sind die Zinsen für eine 3. Hypothek in der Regel deutlich höher als für erstrangige oder zweitrangige Hypotheken.
  3. Geringere Kreditwürdigkeit erforderlich: Der Kreditnehmer muss über eine solide Bonität und ausreichende Sicherheiten verfügen, um eine 3. Hypothek zu erhalten.
  4. Beschränkter Anwendungsbereich: Drittrangige Hypotheken werden in der Regel nur für spezifische Zwecke verwendet, z. B. für kurzfristige Finanzierungsbedürfnisse oder für die Finanzierung von Renovierungen. Übrigens: Welche Kosten bei Renovierungen auf Sie zukommen könnten, erfahren Sie hier.
  5. Kreditgeber: Nicht alle Banken oder Finanzinstitute bieten drittrangige Hypotheken an, da das Risiko oft als zu hoch angesehen wird. Es kann daher notwendig sein, sich an spezialisierte Kreditgeber oder private Geldgeber zu wenden.
  6. Regulatorische Anforderungen: In einigen Jurisdiktionen, einschliesslich der Schweiz, kann es gesetzliche Beschränkungen für die Höhe der Hypotheken im Verhältnis zum Immobilienwert geben, die das Aufnehmen einer 3. Hypothek einschränken könnten.
  7. Komplexität: Die Verwaltung einer 3. Hypothek zusammen mit einer 1. und 2. Hypothek kann kompliziert sein, besonders wenn es darum geht, die verschiedenen Kredite zu koordinieren und sicherzustellen, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt sind.

Eine 3. Hypothek ist in der Regel nicht die erste Option für die Finanzierung von Immobilien, könnte aber unter bestimmten Umständen und mit entsprechender Vorsicht in Betracht gezogen werden. Es ist äusserst ratsam, in einem solchen Fall professionelle Beratung von einem Hypothekenmakler oder Finanzexperten in Anspruch zu nehmen, um die Risiken vollständig zu verstehen und sicherzustellen, dass alle rechtlichen und regulatorischen Anforderungen erfüllt sind. Übrigens: Die Frage, warum Sie einen Hypothekenmakler beauftragen sollten, um eine Hypothek zu erhalten, beantworten wir Ihnen in diesem Beitrag.

Wichtige Punkte, an die Sie sich bei der 1. und 2. Hypothek erinnern sollten:

  • Die Bank finanziert 80 % eines Immobilienkaufs.
  • Die Anleihe besteht zu 66,6 % aus der ersten Hypothek und zu 15 % aus der 2. Hypothek.
  • Zinsen und Abschreibungen unterscheiden sich bei beiden Hypothekenarten voneinander.
  • Die 2. Hypothek muss innerhalb von maximal 15 Jahren zurückgezahlt werden.

FAQ

Was ist der einheitliche Zinssatz?

Einige Banken wenden denselben Zinssatz für die 1. und 2. Hypothek an. Man spricht dann von einem einheitlichen Satz. Um diesen definieren zu können, stützen sich diese Finanzinstitute auf die Höhe des Vorschusses sowie auf Ihre persönliche finanzielle Leistungsfähigkeit.

Sollte eine direkte oder indirekte Abschreibung bevorzugt werden?

  • Wenn Sie sich für eine direkte Abschreibung entscheiden, zahlen Sie Ihre Schulden schrittweise zurück. Die Hypothek der 2. Klasse verringert sich also jedes Jahr bis zu ihrem Ende. Schulden und Zinsen sinken stetig, was für den Kreditnehmer von besonderem Interesse ist.
  • Indirekte Abschreibung bedeutet, dass die Abschreibungen auf ein Vorsorgekonto oder eine Versicherungspolice überwiesen werden. Die Schulden bleiben gleich, dafür können Sie diese Zahlungen von den Steuern absetzen. Später können Sie dieses Kapital zum Zeitpunkt Ihrer Wahl abheben, um die Hypothek zurückzuzahlen. Sie können berechnen, welche Option für Sie persönlich die beste ist, und sich dann für die vorteilhafteste Variante entscheiden.

Bis wann muss die 2. Hypothek abbezahlt sein?

In der Schweiz ist die Regelung für die Amortisation der 2. Hypothek (zweitrangige Hypothek) in der Regel wie folgt: Die 2. Hypothek sollte innerhalb von 15 Jahren, spätestens jedoch bis zum Erreichen des 65. Lebensjahres des Kreditnehmers, amortisiert werden.

Das bedeutet, dass der Kreditnehmer den Betrag der zweitrangigen Hypothek innerhalb dieser Zeitspanne zurückzahlen sollte. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Regelung je nach Bank und den individuellen Konditionen des Hypothekenvertrags variieren kann.

Wie viel Hypothek ist sinnvoll?

Die sinnvolle Höhe einer Hypothek hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschliesslich des Einkommens, der Ausgaben, des Immobilienwerts und der individuellen finanziellen Ziele des Kreditnehmers. In der Schweiz gilt in der Regel Folgendes:

  • Mindestens 20 % des Kaufpreises einer Immobilie sollten als Eigenkapital eingebracht werden.
  • Die jährlichen Kosten für die Hypothek (Zinsen, Amortisation, Nebenkosten) sollten 33 % des Bruttoeinkommens nicht überschreiten. Eine sorgfältige Finanzplanung und Beratung durch einen Finanzexperten kann helfen, die optimale Hypothekenhöhe zu bestimmen.

Wie funktioniert eine Hypothek?

Eine Hypothek ist im Grunde ein Darlehen, das speziell für den Kauf oder die Refinanzierung von Immobilien gewährt wird. Typischerweise funktioniert sie wie folgt:

  • Der Kreditnehmer wendet sich an eine Bank oder ein Finanzinstitut, um ein Hypothekendarlehen zu beantragen.
  • Die Bank bewertet den Wert der Immobilie und die Bonität des Kreditnehmers.
  • Wenn die Bank dem Darlehen zustimmt, stellt sie einen bestimmten Betrag zur Verfügung, der in der Regel einen Prozentsatz des Immobilienwerts abdeckt (z. B. 80 %).
  • Der Kreditnehmer verpflichtet sich, das Darlehen über einen festgelegten Zeitraum (z. B. 20 oder 30 Jahre) in monatlichen Raten zurückzuzahlen. Diese Raten decken den Kapitalbetrag und die Zinsen ab.
  • Die Immobilie dient als Sicherheit für das Darlehen. Das bedeutet, dass die Bank das Recht hat, die Immobilie zu verkaufen, um den ausstehenden Darlehensbetrag zurückzufordern, wenn der Kreditnehmer die monatlichen Zahlungen nicht leisten kann.

Es gibt verschiedene Arten von Hypotheken, mit unterschiedlichen Zinssätzen und Rückzahlungsbedingungen. Daher ist es wichtig, die Bedingungen und Konditionen sorgfältig zu prüfen und sich bei Bedarf von einem Experten beraten zu lassen. Übrigens: Einen detaillierten Beitrag zu dem Thema, wie eine Hypothek funktioniert, haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Was ist eine 2. bzw. zweitrangige oder nachrangige Hypothek?

Eine zweitrangige oder nachrangige Hypothek ist ein Darlehen, das auf einer Immobilie aufgenommen wird und in der Priorität nach einer erstrangigen Hypothek steht. Das bedeutet, dass die zweitrangige Hypothek erst nach der Begleichung der erstrangigen Hypothek bedient wird, wenn es zu einem Verkauf oder einer Zwangsversteigerung der Immobilie kommt. Da das Risiko für den Kreditgeber bei einer zweitrangigen Hypothek höher ist, sind die Zinsen für solche Hypotheken in der Regel höher. Das liegt daran, dass er sein Geld möglicherweise nicht zurückerhält, wenn der Erlös aus dem Verkauf der Immobilie nicht ausreicht, um beide Hypotheken zu bedienen.

In der Schweiz kann die zweitrangige Hypothek bis zu 15 % des Immobilienwerts abdecken, was zusammen mit der erstrangigen Hypothek einen Gesamtbetrag von bis zu 80 % des Immobilienwerts ergibt.

Oliver S.
Oliver S. schreibt seit 15 Jahren über den Immobilienmarkt. Er ist auf Immobilien spezialisiert und betreibt seit 2012 einen professionellen Blog mit bislang über 1'000 Artikeln und etwa 1 Million Seitenaufrufen pro Jahr. Darüber hinaus hat er in den letzten Jahren 5 Bücher über Management und Führung veröffentlicht.
Ähnliche Artikel
Checkliste für Ihren Umzug: Alles für einen reibungslosen Ablauf

Checkliste für Ihren Umzug: Alles für einen reibungslosen Ablauf

Das Zügeln ist mit vielen Aufgaben verbunden, die gut organisiert sein müssen, um stressfrei zu verlaufen. Mit einer sorgfältig erstellten Checkliste für Ihren Umzug können Sie sicherstellen, dass Sie nichts vergessen und alle wichtigen Schritte rechtzeitig erledigt sind. Dieser Leitfaden bietet Ihnen eine umfassende Übersicht der wichtigsten Punkte, die bei einem Wohnungswechsel zu beachten sind […]
Hauskauf in der Schweiz: Ablauf Schritt für Schritt erklärt

Hauskauf in der Schweiz: Ablauf Schritt für Schritt erklärt

Der Kauf eines Hauses gehört zu den wichtigsten Entscheidungen im Leben vieler Menschen. In der Schweiz ist dieser Prozess aufgrund rechtlicher Vorgaben, hoher Immobilienpreise und einer starken Nachfrage besonders anspruchsvoll. Ein gut strukturierter Ablauf und eine sorgfältige Planung sind daher wichtig, um einen reibungslosen Hauskauf zu gewährleisten. Dieser Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie den Hauskauf […]
07.01.2025
Der ultimative Leitfaden für eine erfolgreiche Umzugsplanung: von der Vorbereitung bis zum Einzug

Der ultimative Leitfaden für eine erfolgreiche Umzugsplanung: von der Vorbereitung bis zum Einzug

Ein Umzug bedeutet weit mehr als nur Kisten packen und Möbel transportieren. Mit der richtigen Planung wird aus einem potenziell stressigen Ereignis ein gut organisiertes Projekt. Mit unseren Experten-Tipps bereiten Sie Ihren Umzug optimal vor – von der ersten Planung sechs bis acht Wochen im Voraus bis zum erfolgreichen Einzug. Entdecken Sie, wie Sie durch […]