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Hausverkauf: Wie viele Besichtigungen sind bis zum Verkauf nötig?

Oliver S.
15.11.2023, 11:10
6 min
Inhaltsverzeichnis
wie viele besichtigungen bis verkauf

Wenn Sie den Verkauf Ihres Hauses oder Ihrer Eigentumswohnung planen, interessiert Sie sicher auch die Frage, wie viele Besichtigungen Sie durchführen müssen, bis es zu einem Verkauf kommt. Natürlich hängt dies von vielen Kriterien ab, über die wir Ihnen in diesem Beitrag einen Überblick geben wollen. Ausserdem werden wir von RealAdvisor Ihnen verraten, worauf potenzielle Käufer bei einer Besichtigung besonders achten und mit welchen Fragen Sie rechnen sollten. So können Sie sich bestmöglich auf eine Besichtigung im Rahmen des Verkaufs Ihrer Immobilie vorbereiten und im besten Falle nicht nur einen guten Preis erzielen, sondern auch die Anzahl der Besichtigungen reduzieren.

Kriterien, die über die Anzahl der Besichtigungstermine entscheiden

Die Anzahl der Besuche von potenziellen Käufern Ihrer Immobilie richtet sich vornehmlich nach dem Preis, der Art der Immobilie und der Lage.

Der Preis

Angenommen, Sie haben unser Tool zur Berechnung des Wertes Ihrer Immobilie genutzt und dabei erfahren, dass Ihre Immobilie CHF 520'000.- wert ist. Sie möchten jedoch versuchen, einen besseren Preis zu erzielen und offerieren sie zunächst für CHF 550'000.-. Vermutlich werden jedoch auch mögliche Interessenten sich unseres Tools bedienen und feststellen, dass Ihre Immobilie zu teuer verkauft werden soll. In einem solchen Fall werden Sie vermutlich weniger oder gar keine Besichtigungen verzeichnen können.

Im umgekehrten Fall – nämlich dann, wenn Sie Ihr Haus schnell verkaufen möchten und es unter Preis anbieten – kann es zu vielen Besichtigungen kommen, da mögliche Käufer für sich eine gute Okkasion erkennen.

Die Art der Immobilie

Je nach Marktlage kann auch die Art der Immobilie (Haus, Wohnung, Mehrfamilienhaus, Gewerbeobjekt) Einfluss auf die Zahl der Besichtigungen. In aller Regel werden Sie bei einem Mehrfamilienhaus weniger Interessenten haben als bei einer hübschen Eigentumswohnung oder einem interessanten Haus.

Die Lage

Wie Sie sich sicher vorstellen können, werden Objekte in begehrten Lagen – etwa an einem See, in idealer Nähe zur Innenstadt oder einer guten Schule – mehr Aufmerksamkeit und Interesse bei möglichen Käufern hervorrufen als Immobilien in zweiter oder dritter Lage.

Wenn Sie also über ein Haus in erstklassiger Lage verfügen, sollten Sie sich von vornherein auf mehr Besichtigungen einstellen. Hierbei kann es sogar sein, dass manche Besucher nur kommen, um einen Blick in die Immobilie werfen zu können, ohne direkte Kaufabsichten zu haben.

Was sagt die Anzahl der Kaufinteressenten Ihrer Immobilie über mögliche Schwachstellen aus?

Eine gewisse Anzahl an Interessenten ist vollkommen normal. Kommt es jedoch zu einer Vielzahl an Besuchen durch potenzielle Käufer, ohne konkrete Angebote zum Kauf zu erhalten, sollten Sie die Situation hinterfragen. Möglicherweise ergeben sich bei den Besichtigungen immer wieder ähnliche Schwachstellen oder Probleme, die offenbar zunächst gelöst werden müssen, bevor es mit dem Verkauf erfolgreich weitergehen kann. Stutzen beispielsweise immer wieder Besucher, weil im Haus keine energieschonenden Fenster verbaut sind, müssen Sie entweder etwas am Preis tun oder vor dem Verkauf eine Modernisierung durchführen lassen.

  • Bis zu 5 Besuche ohne ein konkretes Kaufangebot zu erhalten sind vollkommen normal und kein Grund zur Besorgnis.
  • Bei 10 Besuchen ohne ein Kaufangebot sollten Sie möglicherweise Ihre Verkaufs- und Vermarktungsstrategie überdenken oder über eine Reduktion des Preises nachdenken.
  • Bei 15 oder mehr Besuchen ohne Kaufangebot ist definitiv etwas faul. Möglicherweise sind es aber nur kleinere Probleme, die Sie mit unseren Tipps weiter unten beheben können. Es können jedoch auch grundlegende Ursachen zugrunde liegen, wie die erwähnte Mehrfachverglasung der Fenster.

Achten Sie auf entsprechende Anzeichen

In den allermeisten Fällen können Sie bei der Reflexion der Besuche schnell erkennen, wo das Problem liegt. Vermutlich werden alle Besucher immer an derselben Stelle stutzen – sei es beim Preis, bei einem bestimmten Ausstattungsmerkmal oder der allgemeinen Stimmung bei der Besichtigung. Achten Sie auf solche Zeichen und passen Sie entsprechend den Rundgang, das Problem oder die Schwachstelle an.

Schauen Sie auch zwischenzeitlich noch einmal auf die Immobilienbewertung und vergleichen Sie andere Angebote in Ihrer Nachbarschaft.

Tipps, wie Sie Ihre Immobilie für Besichtigungen bei einem Verkauf präsentieren sollten

Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Daher ist der wichtigste Tipp, Ihr Haus von Aussen auf Vordermann zu bringen, den Garten aufzuhübschen, Pflastersteine mit einem Hochdruckreiniger zu bearbeiten, die Beleuchtung zu reparieren, eine hübsche Willkommensmatte auszulegen und ähnliche Massnahmen. Peppen Sie den Vorgarten mit frischen Blumen auf und streuen Sie überall Mulch auf die Beete für eine schönere Optik.

Im nächsten Schritt geht es an die Innenräume, beginnend mit dem Entrée. Gleich in der Diele sollen sich mögliche Käufer willkommen fühlen. Hier sollte alles perfekt aufgeräumt, hell und freundlich sein. Natürlich gilt dies auch für alle anderen Räume des Hauses.

Reihenfolge der Besichtigung

Es hat sich gezeigt, dass eine erfolgreiche Besichtigung im Wohnzimmer beginnt und dann in die Küche führt. Erst danach werden die Schlafzimmer, Kinderzimmer oder ein Arbeitszimmer besucht. Im besten Falle sollten Sie kleine Überraschungen wie eine geräumige Abstellkammer, ein Wäschezimmer, einen grossen Dachboden oder einen ausgebauten Keller für den Schluss aufheben.

Zuletzt gehen Sie (falls vorhanden) in den Aussenbereich und schliessen die Tour schliesslich wieder im Wohnzimmer ab. Hier können nun auch weitere Gespräche erfolgen. Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag: Wie verkaufen Sie Ihre Liegenschaft-Anleitung (2023)

Welche Fragen werden Ihnen bei einer Besichtigung gestellt?

Wirkliche Interessenten werden Ihnen eine ganze Reihe an Fragen stellen. Im Idealfall sind Sie darauf professionell vorbereitet und können die entsprechenden Antworten geben. Sie können zudem die wichtigsten Informationen in einem Dossier zusammenfassen und den möglichen Käufern eine Kopie mitgeben.

Am Ende hat die zufriedenstellende Beantwortung der Fragen natürlich einen direkten Einfluss auf den Preis der Immobilie. Können alle Fragen beantwortet werden und kommen dabei keine bösen Überraschungen (wie besonders hohe Heizkosten) zutage, ist die Chance gross, dass Sie Ihren angestrebten Preis auch erzielen können. Hier die am häufigsten hinterfragten Themen:

  • Gebäude & Grundstück: Anzahl der Räume, Grundfläche, Grundrisse, Konstruktion, Ausstattung, Aussenbereich, Nebengebäude, Garage, Gartenhaus
  • Monatliche Kosten: Wie hoch sind die Nebenkosten? Energie, Heizung, Abgaben aller Art, Grundsteuer, Wasser, Müllabfuhr etc.
  • Infrastruktur: Entfernung zum nächsten Supermarkt, Geschäften, Schulen, Bushaltestelle etc.
  • Sonneneinstrahlung: Wann und von welcher Seite gibt es in der Wohnung und im Garten natürliches Licht?
  • Sanierungsbedarf: Wo wird es in den nächsten Jahren Investitionsbedarf geben? Welche Modernisierungen wurden bereits durchgeführt?
  • Beschränkungen: Bestehen Grundbuchbelastungen? Wegerechte? Nutzniessung?
  • Nachbarn: Wie ist das Verhältnis zu den Nachbarn?

Was sollten Sie bei der Organisation von Besichtigungen im Rahmen Ihres Hausverkaufs berücksichtigen?

Hier einige nützliche Tipps für Sie, um Besichtigungen reibungslos über die Bühne zu bringen:

  1. Vereinbaren Sie immer nur einen Termin pro Zeiteinheit. Mehrere Besucher gleichzeitig können Sie überfordern, während Sie bei Besuchern das Gefühl wecken, weniger exklusiv zu sein.
  2. Im besten Falle können Sie an einem Tag in der Woche alle 1 bis 2 Stunden einen Termin vereinbaren.
  3. Lassen Sie sich die Arbeit im Zweifel von einem Makler abnehmen, dem Sie einen Zweitschlüssel überlassen.

FAQ

Wie viele Besichtigungstermine sind beim Verkauf vermieteter Wohnungen zumutbar?

Die Anzahl der Besichtigungstermine für vermietete Wohnungen beim Verkauf in der Schweiz ist nicht gesetzlich festgelegt. Allerdings sollten Vermieter stets die Privatsphäre und Rechte der Mieter respektieren. In der Regel sollten Besichtigungstermine so koordiniert werden, dass sie für die Mieter akzeptabel sind, also mit einer Vorankündigung, angemessenen Häufigkeit, in Absprache mit den Mietern und indem entsprechende Ruhezeiten respektiert werden.

Was passiert, wenn der Makler keinen Käufer findet?

Dies hängt von den im Maklervertrag festgelegten Bedingungen ab. Folgende Szenarien sind möglich:

  1. Auslaufen des Vertrags und Kündigung: In vielen Maklerverträgen wird eine bestimmte Vertragsdauer festgelegt. Wenn innerhalb dieses Zeitraums kein Käufer gefunden wird, kann der Vertrag auslaufen. Verträge können auch eine Kündigungsklausel enthalten, die es dem Verkäufer ermöglicht, den Vertrag vorzeitig zu beenden, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
  2. Neuverhandlung der Bedingungen: In einigen Fällen könnte es notwendig sein, die Verkaufsstrategie oder die Vertragsbedingungen mit dem Makler neu zu verhandeln. Dies könnte Änderungen an der Verkaufspreisstrategie, dem Marketingansatz oder anderen Faktoren umfassen.
  3. Wechsel des Maklers: Der Verkäufer könnte sich entscheiden, den Makler zu wechseln und mit einem anderen Dienstleister zusammenzuarbeiten, wenn die Zusammenarbeit mit dem aktuellen Makler nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt hat.
  4. Eigener Verkaufsversuch: Der Verkäufer kann auch versuchen, die Immobilie selbst zu verkaufen, ohne die Dienste eines Maklers in Anspruch zu nehmen. In dem Fall wäre der Verkauf und die Vermarktung in der Verantwortung des Verkäufers.

Wie oft muss ein Haus vor einem Kauf besichtigt werden, bevor es zum Abschluss kommt?

Es gibt keine bestimmte Anzahl an Besichtigungen, da es bereits beim ersten Besuch eines potenziellen Käufers zu einem Abschluss kommen kann. Umgekehrt sollten Sie sich nach mehr als 10 Besuchen ohne Angebot Gedanken über mögliche Schwachstellen machen.

Kommen Kaufinteressenten zuweilen mehrmals zu einer Besichtigung?

Wenn sich ein potenzieller Käufer für eine Immobilie interessiert, ist es nicht unüblich, dass mehrere Besichtigungen durchgeführt werden.

Wie lange dauert eine Besichtigung?

Je nach Grösse der Liegenschaft sollten Sie mit rund einer Stunde kalkulieren. Bei intensivem Kaufinteresse kann ein anschliessendes Gespräch schnell eine weitere Stunde dauern. Eine zweite Hausbesichtigung dauert in aller Regel länger, da es hier bereits um viele Detailfragen und möglicherweise eine Überprüfung von Fakten und Angaben (Zustand der Wasserrohre oder der Elektrik) geht.

Wie lange dauert ein Hausverkauf?

Die Erfahrung hat gezeigt, dass der Verkaufsprozess durchschnittlich bis zu 6 Monate dauert – vom Inserieren eines Objektes bis zum Vertragsabschluss bei einem Notar – bis ein Haus verkauft ist. In dieser Zeit muss mit vielen Besichtigungen gerechnet werden. Mehr zum Thema erfahren Sie in diesem Beitrag.

Oliver S.
Oliver S. schreibt seit 15 Jahren über den Immobilienmarkt. Er ist auf Immobilien spezialisiert und betreibt seit 2012 einen professionellen Blog mit bislang über 1'000 Artikeln und etwa 1 Million Seitenaufrufen pro Jahr. Darüber hinaus hat er in den letzten Jahren 5 Bücher über Management und Führung veröffentlicht.
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