In Zeiten niedriger oder sinkender Zinsen steht jeder potenzielle Immobilienkäufer oder -besitzer vor einer wichtigen Entscheidung: Welche Hypothek-Arten sind die Richtigen für mich? Die Antwort darauf ist nicht einfach, denn sie hängt von zahlreichen Faktoren ab, einschliesslich des individuellen Risikoprofils, der finanziellen Situation und der zukünftigen Pläne des Kreditnehmers.
Die verschiedenen, verfügbaren Hypothekenarten bieten unterschiedliche Vorteile und Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt. Ob eine Festhypothek mit einem festen Zinssatz, eine variable Hypothek mit mehr Flexibilität oder eine SARON-Hypothek – jede dieser Hypothek-Arten hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.
In diesem Beitrag werden wir diese Hypothekarmodelle detailliert vorstellen, ihre Besonderheiten erläutern und Ihnen helfen, die richtige Wahl für Ihre individuellen Bedürfnisse zu treffen. Unsere Mission ist es, Sie mit den notwendigen Informationen auszustatten, damit Sie Ihre Immobilienfinanzierung optimal gestalten können.
Schauen wir uns zunächst die verschiedenen Hypothekarmodelle etwas genauer an:
Die Festhypothek ist eines der bekanntesten und am häufigsten gewählten Hypothek-Arten in der Schweiz. Sie zeichnet sich durch einen festen Zinssatz aus, der über die gesamte Laufzeit, die typischerweise zwischen zwei und zehn Jahren liegt, unverändert bleibt.
Dieses Modell zeichnet sich durch einen Zinssatz aus, der den Marktbedingungen angepasst wird. Es gibt keine feste Laufzeit, was bedeutet, dass der Kreditnehmer grössere Flexibilität geniesst.
Vor der Einführung der SARON-Hypothek basierte die Libor-Hypothek auf dem London Interbank Offered Rate (LIBOR). Sie war für ihre Flexibilität und oft niedrigeren Zinssätze bekannt, wurde 2021 jedoch durch den SARON ersetzt.
Der Swiss Average Rate Overnight (SARON) hat den LIBOR als Referenzzinssatz in der Schweiz ersetzt. Diese Hypothek passt sich regelmäßig an den SARON an, der täglich ermittelt wird.
Eine oft übersehene Komponente bei der Wahl einer Hypothek sind die steuerlichen Konsequenzen und Möglichkeiten. Diese können je nach gewähltem Modell variieren und sich auf Ihr jährliches, steuerpflichtiges Einkommen auswirken.
Da der Zinssatz über die gesamte Laufzeit fest ist, sind auch die steuerlichen Auswirkungen vorhersehbar. Sie können die gezahlten Hypothekenzinsen in der Regel als Schuldzinsen von Ihrem steuerpflichtigen Einkommen abziehen.
Der abziehbare Betrag kann sich von Jahr zu Jahr ändern, da sich der Zinssatz entsprechend den Marktbedingungen anpasst. Dies kann die Planung der jährlichen Steuerverpflichtungen erschweren.
Genauso wie früher bei der Libor-Hypothek kann der oft niedrigere Zinssatz der SARON-Hypothek zu einem Anstieg Ihres steuerpflichtigen Einkommens führen. Das bedeutet, dass Sie zwar von niedrigeren Zinssätzen profitieren, aber unter Umständen auch einen höheren Steuerbetrag zahlen müssen. Es ist daher wichtig, beide Aspekte in Ihre Überlegungen einzubeziehen.
Unabhängig vom gewählten Modell empfiehlt es sich, eine steuerliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass Sie alle Aspekte berücksichtigen und nicht unerwartet mit höheren Steuerverpflichtungen konfrontiert werden. Übrigens: Wie Sie eine Hypothek steuerlich absetzen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Bei der Wahl einer Hypothek ist es unabdingbar, das zugehörige Risikoprofil jedes Modells zu verstehen. Die finanzielle Stabilität und Zukunftssicherung sollten im Vordergrund stehen.
Es ist wichtig, Ihr persönliches Risikoprofil zu bewerten und dieses mit dem Risikoprofil der verschiedenen Hypothekenmodelle abzugleichen. Einige Kreditnehmer sind bereit, ein höheres Risiko für potenziell niedrigere Zinsen einzugehen, während andere Sicherheit und Vorhersehbarkeit bevorzugen.
Eine der häufigsten Fragen, die sich Kreditnehmer stellen, betrifft die Flexibilität bei der Wahl ihrer Hypothek. Speziell in volatilen Marktbedingungen oder persönlichen Veränderungen kann der Wunsch entstehen, das Hypothekenmodell zu wechseln.
Es ist immer ratsam, sich von einem Finanzexperten oder einem Hypothekenberater beraten zu lassen, bevor Sie eine Entscheidung über einen Wechsel treffen. Ein solcher Berater kann Ihnen helfen, die Vor- und Nachteile abzuwägen und die beste Entscheidung basierend auf Ihren persönlichen Umständen und den aktuellen Marktbedingungen zu treffen.
Die Berechnung einer Hypothek ist ein entscheidender Schritt bei der Planung des Kaufs oder des Baus einer Immobilie. Grundlegend für die Berechnung ist das Verhältnis von Eigenkapital (in der Regel mindestens 20 % des Kaufpreises) zu Fremdkapital.
Der Hypothekarzins ist der Zins, den Kreditnehmer für ihre Hypothek an die Bank oder den Kreditgeber zahlen. Er ist eine der Hauptkosten, die mit dem Besitz einer Immobilie verbunden sind. Weitere Informationen zur Berechnung von Hypothekarzinsen finden Sie hier.
Um die Nachteile einer Hypothek mit variablem Zinssatz oder einer Libor-Hypothek zu vermeiden, können Sie eine Termin- oder Forward-Hypothek wählen. Diese wird zum aktuellen Zinssatz abgeschlossen. Diese Lösung ist interessant, da Sie sich so vor möglichen Preiserhöhungen schützen können.
Im Gegenzug für eine Prämienzahlung können Sie eine Obergrenze für Ihre Libor-Hypothek festlegen. Der Zinssatz unterliegt in diesem Fall weiterhin einer gewissen Volatilität, darf jedoch die im Voraus festgelegte Obergrenze nicht überschreiten.
Um mehr Transparenz auf dem Geldmarkt zu schaffen, wurde der Libor- durch den SARON-Satz ersetzt. Dieser basiert auf tatsächlichen Markttransaktionen und gilt als zuverlässiger. Für Kreditnehmer wird die Änderung der Zinssätze aber minimal sein.
Die Wahl zwischen einer SARON- und einer Festhypothek hängt von Ihren persönlichen Präferenzen und Marktbedingungen ab.
Die Entscheidung sollte daher auf Ihrer Risikotoleranz und der Einschätzung der Zinsentwicklung basieren. Eine Beratung durch einen Finanzexperten ist empfehlenswert.
Eine Hypothek ist ein Darlehen, das speziell für den Kauf oder die Finanzierung von Immobilien verwendet wird. Hierbei stellt der Kreditnehmer bei einer Bank einen Kreditantrag, die dann die Bonität prüft. Sieht alles gut aus, genehmigt die Bank Ihren Antrag. Lehnt sie ihn ab, können Sie in diesem Beitrag erfahren, wie es nun weitergeht.
Bei einer Genehmigung dient die zu finanzierende Immobilie als Sicherheit. Der Kreditnehmer zahlt dann monatlich Zinsen und die Tilgung an die Bank über die Laufzeit der Hypothek. Einen ausführlichen Artikel zu dem Thema, wie eine Hypothek funktioniert, finden Sie hier.