Wie viel ist mein Zuhause wert?
Kostenlose Immobilienbewertung Online in 3 Minuten

Rückkaufsrecht

Oliver S.
30.06.2022
6 min

Rückkaufsrecht: Was ist das?

Das Rückkaufsrecht ist ein wichtiger Aspekt im Immobilienhandel und besonders relevant, wenn es um Grundstücke geht. Es ist eine vertragliche Vereinbarung, die es dem Verkäufer ermöglicht, eine zuvor verkaufte Immobilie unter bestimmten Bedingungen wieder zurückzukaufen. Dieses Recht kann sich unter bestimmten Bedingungen auch auf nachfolgende Drittkäufer erstrecken. Wie ein Rückkauf in der Praxis aussieht und inwiefern es sich zum Kaufsrecht und Vorkaufsrecht unterscheidet, klären wir in diesem Beitrag.

Was versteht man unter Rückkaufsrecht?

Das Rückkaufsrecht bezeichnet das Recht eines Verkäufers, eine bereits verkaufte Sache unter bestimmten Bedingungen und innerhalb einer bestimmten Frist wieder zurückzukaufen. Es ist eine vertraglich vereinbarte Option, die dem Verkäufer ein hohes Mass an Kontrolle ermöglicht. In der Regel wird das Rückkaufsrecht im Kaufvertrag festgelegt und kann auf verschiedene Gegenstände wie Immobilien, Aktien oder Fahrnis angewendet werden.

Verständnis und Anwendung des Rückkaufsrechts in der Schweiz

Das Rückkaufsrecht ist nicht nur im Privatrecht, sondern auch im öffentlichen Recht und im Unternehmensbereich ein häufig auftretendes Thema. Es wird oft in Kaufverträgen als Klausel eingefügt, um dem Verkäufer die Möglichkeit zu geben, die verkaufte Sache unter bestimmten Bedingungen zurückzukaufen. Es kann vorkommen, dass ein Rückkaufsrecht nachträglich durch eine Zusatzvereinbarung oder aus bestimmten Gründen separat in einem Rückkaufsvertrag festgelegt wird.

Rückkaufsrecht bei einem Grundstück: Ein Überblick

Beim Rückkaufsrecht für ein Grundstück handelt es sich um eine vertraglich festgelegte Option, die dem ursprünglichen Verkäufer eines Grundstücks das Recht einräumt, dieses Grundstück zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückzukaufen. Dies kann unter bestimmten Bedingungen und innerhalb eines bestimmten Zeitraums – maximal 25 Jahre – geschehen. Um auch gegenüber Dritten rechtswirksam zu sein, muss das Rückkaufsrecht im Grundbuch vorgemerkt werden. Diese Eintragung dient dazu, jeden Dritten, der Rechte am Grundstück erwirbt, auf das bestehende Rückkaufsrecht hinzuweisen.

Das Rückkaufsrecht ist eine flexible Lösung für Eigentümer, die aus finanziellen Gründen ihr Eigentum verkaufen müssen, aber die Möglichkeit behalten möchten, es später zurückzukaufen. Es handelt sich hierbei um ein starkes Instrument, das dem Verkäufer eine gewisse Kontrolle über das verkaufte Grundstück ermöglicht.

Die Rolle des Grundbuchs im Rückkaufsrecht

Das Grundbuch spielt eine entscheidende Rolle beim Rückkaufsrecht. Es ist ein öffentliches Register, in dem alle Rechte an Grundstücken eingetragen sind. Die Vormerkung in diesem Register wird durch verschiedene Elemente bestimmt und führt zu einer Wirkungsverstärkung, da hierdurch das Rückkaufsrecht auch gegenüber Dritten geltend gemacht werden kann.

Sie ist nicht zwingend erforderlich, aber empfehlenswert. Durch die Ausübung des Rückkaufsrechts entsteht ein Kaufvertrag, welcher dem Berechtigten gegen Bezahlung des Kaufpreises den Anspruch auf Eintragung als Eigentümer des Grundstücks im Grundbuch verschafft.

Immobilien und das Rückkaufsrecht

Immobilien und das Rückkaufsrecht sind eng miteinander verknüpft. Da das Rückkaufsrecht für 25 Jahre vorgemerkt und im Grundbuch eingetragen werden kann, stellt es für den Käufer einer Immobilie eine erhebliche Belastung dar, da der Verkäufer ihm das Objekt auch gegen seinen Willen wieder entziehen kann. Daher sollte ein Käufer sich vor dem Kauf umfassend über etwaige Rückkaufsrechte informieren. In der Regel wird das Rückkaufsrecht in den Kaufvertrag eingefügt, kann aber auch in einer nachträglichen Vereinbarung festgelegt werden.

Rückkaufsrecht in der Praxis: Der Fall Harry Kane

Ein praktisches Beispiel für die Anwendung des Rückkaufsrechts bietet der Fall des Fussballspielers Harry Kane. Im Jahr 2023 wechselte Kane vom Tottenham Hotspur zum FC Bayern. Bei diesem Transfer wurde eine Rückkaufklausel im Vertrag verankert, die es Tottenham ermöglicht, Kane unter bestimmten Bedingungen zurückzukaufen.

Daniel Levy, Präsident von Tottenham Hotspur, bestätigte öffentlich die Existenz dieser Vertragsklausel. Diese Informationen führten zu Spekulationen in der Sportwelt, da sie offenbarten, dass Tottenham die Möglichkeit hat, ihre Vereinsikone zurückzuholen. Die genauen Bedingungen dieser Klausel wurden zwar nicht bekannt gegeben, doch sie zeigt die strategische Bedeutung, die das Rückkaufsrecht in Verhandlungen einnehmen kann.

Vertragliche Aspekte des Rückkaufsrechts

Im Rahmen der vertraglichen Aspekte des Rückkaufsrechts sind mehrere Punkte zu beachten. Vertragliche Vereinbarungen legen die genauen Bedingungen und Fristen für die Ausübung des Rückkaufsrechts fest. Sie können auch Nebenabreden enthalten, die weitere Einzelheiten regeln. Beispielsweise kann festgelegt werden, dass der Käufer einer Immobilie das Objekt für eine bestimmte Dauer nicht weiterverkaufen darf.

Es ist auch wichtig, die Essentialia negotii (wesentliche Vertragsbestandteile) zu beachten: Die Vertragsparteien, der Kaufgegenstand und die Bedingungen für die Ausübung des Rückkaufsrechts. Diese Punkte sind entscheidend und müssen im Vertrag klar definiert sein.

Eine weitere vertragliche Komponente ist die Befristung des Rückkaufsrechts. In der Regel beträgt die gesetzliche Dauer 25 Jahre, es können aber auch kürzere Zeiträume vereinbart werden.

Kaufsrecht, Vorkaufsrecht und Rückkaufsrecht: Was ist der Unterschied?

  • Beim Kaufsrecht handelt es sich um das Recht, eine Sache jederzeit zu erwerben. Es wird unabhängig vom Verkauf des Gegenstandes ausgeübt und kann grundsätzlich jederzeit geltend gemacht werden. Dies gibt dem Käufer eine grössere Flexibilität und Kontrolle über den Kaufprozess.
  • Im Gegensatz dazu steht das Vorkaufsrecht, das nur dann ausgeübt werden kann, wenn der Vorkaufsfall, also der Verkauf der Sache, eingetreten ist. Das bedeutet, dass der Berechtigte nur dann das Recht hat, die Sache zu erwerben, wenn der Verkäufer diese auch tatsächlich verkaufen möchte. Diese Eigenschaft macht das Vorkaufsrecht in gewisser Weise von den Entscheidungen des Verkäufers abhängig.
  • Ein Rückkaufsrecht ermöglicht es dem Verkäufer, die von ihm verkaufte Immobilie zu einem späteren Zeitpunkt zu einem vorher festgelegten Preis zurückzukaufen. Dieses Recht wird oft in Verträgen festgelegt, wenn der Verkäufer vorübergehend das Eigentum aufgibt, aber die Absicht hat, es später zurückzuerwerben.

Insgesamt bieten die drei Rechte unterschiedliche Möglichkeiten und Einschränkungen für den Käufer. Es ist daher entscheidend, die Unterschiede zu verstehen und das jeweilige Recht entsprechend den individuellen Bedürfnissen und Zielen zu wählen.

Wie läuft ein Vorkaufsrecht ab?

Beim Vorkaufsrecht handelt es sich um eine besondere Form des Kaufsrechts, bei der eine Person (der Vorkaufsberechtigte) das Recht hat, ein bestimmtes Gut vor allen anderen potenziellen Käufern zu erwerben. Der Prozess beginnt mit dem Zustandekommen eines Kaufvertrags zwischen dem Verkäufer und einer dritten Person. Der Verkäufer muss dann den Vorkaufsberechtigten über den Abschluss des Kaufvertrags und dessen Inhalt informieren.

Dies ist ein entscheidender Schritt, da das Vorkaufsrecht nur dann ausgeübt werden kann, wenn der Vorkaufsberechtigte von dem Verkauf weiss. Nach der Information hat der Vorkaufsberechtigte die Möglichkeit, in den Vertrag einzutreten und das Gut zu denselben Bedingungen zu erwerben, wie sie mit der dritten Person vereinbart wurden.

Rückkaufsrecht: Quintessenz
  • Das Rückkaufsrecht ermöglicht den Verkauf und gleichzeitig den Rückerwerb durch den Verkäufer.
  • Es ist besonders geeignet, um finanzielle Engpässe zu überbrücken.
  • Das Rückkaufsrecht wird im Grundbuch für maximal 25 Jahre eingetragen.
  • Es gibt viele rechtliche Dinge bei der Vertragsgestaltung zu beachten.

FAQ

Was ist ein Kaufvertrag mit Rückkaufsrecht?

Ein Kaufvertrag mit Rückkaufsrecht ist eine spezielle Vertragsform, bei der der Verkäufer sich das Recht vorbehält, die verkaufte Sache unter bestimmten Bedingungen zurückzukaufen. Dieses Recht kann flexibel genutzt werden und bietet dem Verkäufer eine zusätzliche Sicherheit, da er die Möglichkeit hat, das Eigentum bei Bedarf wiederzuerlangen.

Es wird häufig in Bereichen wie Immobilienhandel und Unternehmensgeschäften eingesetzt und muss im Grundbuch vorgemerkt sein, um gegenüber Dritten rechtswirksam zu sein. Es kann auf verschiedene Gegenstände, wie Grundstücke, Aktien oder Fahrnis, angewendet werden. Die maximale Dauer des Rückkaufsrechts beträgt in der Schweiz 25 Jahre.

Welche Relevanz hat Art. 216 des Schweizer Obligationenrechts (OR) bei Grundstückgeschäften in der Schweiz?

Art. 216 des Schweizer Obligationenrechts (OR) spielt eine zentrale Rolle bei Grundstückgeschäften in der Schweiz. Dieser Artikel legt fest, dass Kaufverträge, die ein Grundstück betreffen, zur Gültigkeit der öffentlichen Beurkundung bedürfen. Das bedeutet, dass solche Verträge von einem Notar beurkundet werden müssen. Ferner gilt diese Formvorschrift auch für Vorverträge sowie Verträge, die ein Vorkaufs-, Kaufs- oder Rückkaufsrecht an einem Grundstück begründen. Daher ist der Art. 216 OR besonders relevant für das Rückkaufsrecht bei Grundstückgeschäften.

Was ist ein Vorkaufsfall?

Der Begriff «Vorkaufsfall» bezieht sich auf eine Situation, in der ein Vorkaufsrecht ausgeübt wird. Ein Vorkaufsrecht gibt einer bestimmten Person das Recht, eine Immobilie zu kaufen, bevor sie anderen angeboten wird. Wenn die berechtigte Person von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch macht, tritt der sogenannte «Vorkaufsfall» ein. In einem Vorkaufsfall erwirbt die berechtigte Person die Immobilie unter den Bedingungen und zum Preis, der im Vorkaufsrecht festgelegt wurde.

Oliver S.
Oliver S. schreibt seit 15 Jahren über den Immobilienmarkt. Er ist auf Immobilien spezialisiert und betreibt seit 2012 einen professionellen Blog mit bislang über 1'000 Artikeln und etwa 1 Million Seitenaufrufen pro Jahr. Darüber hinaus hat er in den letzten Jahren 5 Bücher über Management und Führung veröffentlicht.