Die Verpflichtung ist eine rechtliche Verbindung zwischen zwei Personen, die eine Leistung definiert, die von einer dieser Personen der anderen gegenüber gewährt werden muss. Dieses Konzept beinhaltet zwangsläufig:
- Zwei oder mehr Personen, darunter mindestens ein Schuldner, der die Dienstleistung erbringen muss, und mindestens ein Gläubiger, der die Dienstleistung erhält oder davon profitiert;
- Eine Leistung, die aus der Sicht desjenigen, der davon profitiert, als Anspruch bezeichnet wird, und eine Schuld aus der Sicht desjenigen, der sie erbringen oder ausführen muss (die Dienstleistung).
Der Vertrag bleibt die Hauptquelle der Verpflichtungen (auch rechtswidrige Handlungen können eine Quelle von Verpflichtungen sein). Im schweizerischen Recht gibt es ein Bundesgesetz, das ausschliesslich den Verpflichtungen gewidmet ist: das Obligationenrecht (OR). Es ergänzt das Bürgerliche Gesetzbuch. Der Kreditvertrag veranschaulicht perfekt, was eine Verpflichtung ist. Eine Person verschuldet sich bei einer Bank und erhält dafür Gelder. Diese Person ist der Schuldner, die Bank ist der Gläubiger, und die Verpflichtung für den Schuldner besteht darin, der Bank das Fremdkapital und die damit verbundenen Zinsen zurückzuzahlen.
