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Marktmiete

Oliver S.
25.02.2025
4 min

Marktmiete: was ist das?

Die Marktmiete bezeichnet den Mietzins, der sich durch Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt bildet. Sie spiegelt die Preise wider, die für vergleichbare Mietobjekte in einer bestimmten Region gezahlt werden.

Im Gegensatz zur Kostenmiete, die sich an den tatsächlichen Aufwendungen des Vermieters orientiert (z. B. Bau- und Unterhaltskosten), ist die Marktmiete dynamisch und variiert je nach wirtschaftlicher Lage, Wohnungsnachfrage und Standort.

Die Marktmiete spielt eine zentrale Rolle bei Neuvermietungen, da sie den Preisrahmen für neue Mietverträge bestimmt. In bestehenden Mietverhältnissen kann sie als Vergleichsmassstab für Mietzinserhöhungen herangezogen werden, unterliegt jedoch gesetzlichen Einschränkungen.

Wie wird die Marktmiete bestimmt?

Die Ermittlung basiert auf verschiedenen Faktoren, die den objektiven Wert einer Mietwohnung bestimmen.

1. Einflussfaktoren auf die Marktmiete

  • Lage: Stadtzentren und gefragte Wohnquartiere weisen höhere Mieten auf als ländliche Gegenden.
  • Wohnungsgrösse und Ausstattung: Neubauten oder modernisierte Wohnungen erzielen höhere Mietpreise.
  • Zustand des Gebäudes: Sanierte und gepflegte Immobilien haben meist eine höhere Marktmiete.
  • Marktentwicklung: Angebot und Nachfrage beeinflussen Mietpreise in einzelnen Regionen.

2. Vergleich mit der ortsüblichen Vergleichsmiete

Die ortsübliche Vergleichsmiete basiert auf den Mietpreisen von Wohnungen mit ähnlicher Lage, Ausstattung und Grösse. Sie wird häufig als Massstab für zulässige Mietzinserhöhungen herangezogen.

3. Datenquellen für die Marktmiete

  • Mietspiegel und statistische Auswertungen
  • Online-Plattformen für Mietwohnungen
  • Erhebungen von Mietverbänden und Immobilienportalen

Was ist der Unterschied zwischen der Marktmiete und dem Mietzins?

Die Begriffe Marktmiete und Mietzins werden oft synonym verwendet, haben aber unterschiedliche Bedeutungen:

Mietzins: Der vertraglich festgelegte Betrag

Der Mietzins ist der Betrag, den ein Mieter monatlich an den Vermieter zahlt. Er wird im Mietvertrag festgelegt und kann sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammensetzen, darunter:

  • Grundmiete für die Nutzung der Wohnung
  • Nebenkosten, die separat verrechnet werden können
  • Allfällige Zuschläge für spezielle Ausstattungen oder Dienstleistungen

Man kann den Mietzins während eines laufenden Mietverhältnisses nur unter bestimmten Bedingungen erhöhen, etwa durch eine Anpassung an die Inflation oder eine Modernisierung der Wohnung.

Marktmiete vs. Kostenmiete

Die Begriffe Marktmiete und Kostenmiete beschreiben zwei unterschiedliche Ansätze zur Berechnung des Mietzinses. Während die Marktmiete sich am freien Wohnungsmarkt und der Nachfrage orientiert, basiert die Kostenmiete auf den tatsächlichen Aufwendungen des Vermieters.

Marktmiete: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis

Die Marktmiete wird durch den Wohnungsmarkt und dessen Dynamik beeinflusst. Faktoren wie die Lage, der Zustand der Immobilie und die Nachfrage bestimmen den Mietzins. Diese Form der Mietpreisbildung kommt vor allem bei privaten Vermietern zum Einsatz, die ihre Mietpreise an das allgemeine Mietniveau anpassen.

Vorteile der Marktmiete

  • Spiegelt die aktuelle Marktlage wider
  • Flexibel anpassbar bei Neuvermietungen
  • Ermöglicht Investitionen in den Immobilienbestand

Nachteile der Marktmiete

  • Kann in begehrten Regionen zu überhöhten Mietpreisen führen
  • Mieterhöhungen können für Bestandsmieter problematisch sein

Kostenmiete: Berechnung nach tatsächlichen Kosten

Die Kostenmiete basiert auf den tatsächlichen Aufwendungen des Vermieters. Sie kommt insbesondere bei genossenschaftlichen, staatlich geförderten oder gemeinnützigen Wohnungen zum Einsatz. Die Miete setzt sich aus folgenden Faktoren zusammen:

  • Bau- und Finanzierungskosten
  • Unterhalts- und Betriebskosten
  • Abschreibungen und Rückstellungen

Die Kostenmiete stellt sicher, dass die Miete die reinen Betriebskosten deckt, aber keine marktbedingten Gewinnaufschläge enthält.

Vorteile der Kostenmiete

  • Mietpreise bleiben stabil und unabhängig vom Marktgeschehen
  • Fördert bezahlbaren Wohnraum
  • Schützt Mieter vor spekulativen Mietsteigerungen

Nachteile der Kostenmiete

  • Kaum Anreize für private Investoren
  • Langfristige Modernisierungen können schwierig sein
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Marktmiete und Mietrecht in der Schweiz

Das Mietrecht in der Schweiz schützt Mieter vor überhöhten Mietpreisen und willkürlichen Mietzinserhöhungen. Dabei spielt die Marktmiete eine wichtige Rolle, insbesondere bei der Beurteilung von Mietanpassungen.

Wann darf der Mietzins an die Marktmiete angepasst werden?

Grundsätzlich gilt: Während eines laufenden Mietverhältnisses darf der Mietzins nicht einfach an die Marktmiete angepasst werden. Erhöhungen sind nur unter bestimmten Bedingungen zulässig, zum Beispiel:

  • Wenn sich die Referenzzinssätze oder Betriebskosten ändern.
  • Wenn eine wertvermehrende Renovation durchgeführt wurde.
  • Wenn eine Anpassung an die ortsübliche Vergleichsmiete nachgewiesen werden kann.

Ein Vermieter muss eine Mietzinserhöhung schriftlich auf einem amtlichen Formular ankündigen und begründen. Mieter haben zudem immer die Möglichkeit, eine Anfechtung beim Schlichtungsgericht einzureichen.

Marktmiete bei Neuvermietungen

Bei einem Mieterwechsel kann der Vermieter den neuen Mietzins frei festlegen, solange er nicht missbräuchlich überhöht ist. Mieter haben jedoch das Recht, den Anfangsmietzins bei der Schlichtungsstelle anzufechten, wenn:

  • Die Wohnung in einem Gebiet mit Wohnungsmangel liegt.
  • Der neue Mietzins deutlich über dem vorherigen Mietzins liegt.
  • Der Vermieter eine marktbeherrschende Stellung hat und Mieter keine Alternativen haben.

In diesen Fällen kann das Gericht prüfen, ob die Marktmiete tatsächlich gerechtfertigt ist oder eine Reduktion des Mietzinses angeordnet wird.

Quintessenz: Marktmiete

  • Die Marktmiete ist der Mietzins, der sich aus Angebot und Nachfrage ergibt. Sie dient als Orientierung für Neuvermietungen.
  • Der Mietzins ist der vertraglich festgelegte Betrag, den der Mieter monatlich zahlt – er kann, anders als die Marktmiete, nicht einfach angepasst werden.
  • Mietzinserhöhungen sind nur unter bestimmten Voraussetzungen zulässig, etwa bei einer Anpassung an die ortsübliche Vergleichsmiete.
  • Mieter können einen überhöhten Anfangsmietzins anfechten, besonders in Gebieten mit Wohnraummangel.
  • Die Marktmiete wird durch Vergleichsmieten, Angebotsmieten und statistische Modelle berechnet, die jedoch je nach Quelle variieren können.

FAQ

Wie wird die Marktmiete definiert?

Die Marktmiete ist der Mietzins, der sich durch Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt ergibt. Sie basiert auf den Mietpreisen vergleichbarer Wohnungen in derselben Region und kann je nach wirtschaftlicher Lage variieren.

Welche Rolle spielt die Marktmiete bei Mietzinserhöhungen?

Vermieter können eine Anpassung des Mietzinses an die Marktmiete beantragen, müssen aber nachweisen, dass der aktuelle Mietzins deutlich unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegt. Mieter können eine solche Erhöhung anfechten.

Wann darf die Marktmiete bei einem neuen Mietvertrag überschritten werden?

Grundsätzlich dürfen Vermieter bei einer Neuvermietung den Mietzins selbst festlegen. Allerdings kann der Mieter den Anfangsmietzins anfechten, wenn er missbräuchlich hoch ist oder der Vermieter eine marktbeherrschende Stellung hat.

Was ist die Definition der Durchschnittsmiete?

Die Durchschnittsmiete bezeichnet den mittleren Mietpreis für Wohnungen in einer bestimmten Region oder Kategorie. Sie wird aus den tatsächlich gezahlten Mieten berechnet und dient als Vergleichswert, um Mietniveaus und Preisentwicklungen zu analysieren.

Was ist die Definition des Begriffs «Mietermarkt»?

Ein Mietermarkt liegt vor, wenn das Angebot an Mietwohnungen die Nachfrage übersteigt. In einem solchen Markt haben Mieter eine stärkere Verhandlungsposition, da Vermieter gezwungen sind, ihre Preise anzupassen oder zusätzliche Anreize zu bieten, um Mieter zu gewinnen.

Was ist die Definition von Spitzenmiete?

Die Spitzenmiete (auch Top-Miete) bezeichnet den höchsten Mietzins, der für besonders begehrte Wohnungen oder Geschäftsflächen in einer Stadt oder Region gezahlt wird. Sie kommt vor allem in zentralen Lagen mit hoher Nachfrage und begrenztem Angebot vor.

Oliver S.
Oliver S. schreibt seit 15 Jahren über den Immobilienmarkt. Er ist auf Immobilien spezialisiert und betreibt seit 2012 einen professionellen Blog mit bislang über 1'000 Artikeln und etwa 1 Million Seitenaufrufen pro Jahr. Darüber hinaus hat er in den letzten Jahren 5 Bücher über Management und Führung veröffentlicht.