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Raumplanungsgesetz (RPG)

Oliver S.
30.12.2024
3 min

Raumplanungsgesetz (RPG): Was ist das?

Das Raumplanungsgesetz (RPG) ist die zentrale rechtliche Grundlage für die Raumentwicklung in der Schweiz. Seit dem Inkrafttreten des RPG im Jahre 1979 regelt es in Art. 1 bis Art. 38 die Nutzung des Bodens und sorgt dafür, dass dieser haushälterisch eingesetzt wird. Ziel des RPG ist es, die natürlichen Ressourcen zu schützen und eine nachhaltige Entwicklung von Städten und Gemeinden zu fördern.

Eingeführt wurde das RPG mit dem Bundesgesetz über die Raumplanung, das seit 1980 in Kraft ist. Seither bildet es die Basis für die Trennung von Bau- und Nichtbauzonen sowie für die Koordination zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden. Mit der laufenden Revision des Raumplanungsgesetzes sollen aktuelle Herausforderungen wie der zunehmende Bodenverbrauch und der Druck auf Bauzonen noch gezielter angegangen werden.

In Art. 1 heisst es: Bund, Kantone und Gemeinden sorgen dafür, dass der Boden haushälterisch genutzt und das Baugebiet vom Nichtbaugebiet getrennt wird. Sie stimmen ihre raumwirksamen Tätigkeiten aufeinander ab und verwirklichen eine auf die erwünschte Entwicklung des Landes ausgerichtete Ordnung der Besiedlung. Sie achten dabei auf die natürlichen Gegebenheiten sowie auf die Bedürfnisse von Bevölkerung und Wirtschaft.

RPG als PDF

Das RPG kann beim Bundesamt für Raumentwicklung ARE als PDF heruntergeladen werden. 

Grundlagen, Bedeutung und Regelungen des RPG

Das RPG verfolgt das Ziel, den Boden als begrenzte Ressource effizient und nachhaltig zu nutzen. Es verpflichtet Bund und Kantone, übermässigen Bodenverbrauch zu vermeiden und die Entwicklung auf bestehende Bauzonen zu konzentrieren.

Der Grundsatz der Trennung von Bau- und Nichtbauzonen

Eines der Kernelemente des Raumplanungsgesetzes ist der Grundsatz der Trennung von Bau- und Nichtbauzonen. Bauzonen sind für die Errichtung von Gebäuden vorgesehen, während Nichtbauzonen wie landwirtschaftliche Flächen oder Naturschutzgebiete vor einer Bebauung geschützt werden. Dieser Grundsatz dient der Erhaltung der Schweizer Kulturlandschaft und einer geordneten Besiedelung.

Zuständigkeiten von Bund, Kantonen und Gemeinden

Das RPG teilt die Verantwortung für die Raumplanung zwischen den verschiedenen Ebenen auf:

  • Der Bund gibt die grundlegenden Ziele und Prinzipien vor.
  • Die Kantone erarbeiten regionale Richtpläne und sorgen für die Umsetzung.
  • Die Gemeinden legen lokale Bau- und Zonenpläne fest, die auf kantonalen Vorgaben basieren.
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Raumplanung in der Schweiz: Was ändert sich durch die Revision des Raumplanungsgesetzes?

Die laufende Teilrevision des Raumplanungsgesetzes (RPG) durch den Bundesrat zielt darauf ab, aktuelle Herausforderungen wie die Zersiedelung und den Flächenverbrauch noch stärker zu adressieren. In der Vorlage zur Revision stehen folgende Änderungen im Fokus:

Stärkere Steuerung der Bauzonengrössen

Mit der Vorlage zur Teilrevision des Raumplanungsgesetzes sollen Bauzonen genauer auf den tatsächlichen Bedarf abgestimmt werden. Kantone müssen ihre Bauzonen regelmässig überprüfen und überschüssige Flächen reduzieren. Ziel ist es, die haushälterische Nutzung des Bodens zu fördern und Leerstände zu minimieren.

Förderung von Verdichtung und Nachhaltigkeit

Das RPG legt künftig mehr Wert auf verdichtetes Bauen innerhalb bestehender Bauzonen. Gemeinden werden dazu angehalten, bestehende Baureserven besser zu nutzen und nachhaltige Bauprojekte zu fördern.

Konsequente Umsetzung der Richtpläne

Der Bundesrat betont durch die Vorlage der Teilrevision des Raumplanungsgesetzes die verbindliche Umsetzung der kantonalen Richtpläne. Diese müssen klare Vorgaben zur Raumplanung enthalten und gewährleisten, dass Bauten bei Bauvorhaben den Zielen des Bundes entsprechen.

Mit diesen Massnahmen will das revidierte RPG den Druck auf unbebaute Flächen verringern und die Schweiz auf eine nachhaltige Entwicklung und ein zukunftsorientiertes Bauen ausrichten.

Quintessenz: Raumplanungsgesetz (RPG)

  • Das RPG verpflichtet Bund, Kantone und Gemeinden, den Boden haushälterisch und effizient zu nutzen.
  • Der Schutz von Kulturlandschaften und landwirtschaftlichen Flächen steht im Mittelpunkt.
  • Der Bund setzt die Ziele, die Kantone erstellen Richtpläne und die Gemeinden definieren Bau- und Zonenpläne.
  • Die Vorlage zur Teilrevision verstärkt den Fokus auf verdichtetes Bauen und reduziert überschüssige Bauzonen.
  • Das RPG trägt dazu bei, den Flächenverbrauch zu senken und eine nachhaltige Raumentwicklung zu gewährleisten.

FAQ

Wann tritt das neue RPG in Kraft?

Das revidierte Raumplanungsgesetz tritt nach seiner Verabschiedung durch die eidgenössischen Räte und einer möglichen Volksabstimmung in Kraft. Der genaue Zeitpunkt wird vom Bundesrat festgelegt.

Was regelt das Raumplanungsrecht?

Das Raumplanungsrecht regelt in Art. 1 bis Art. 38 die Nutzung des Bodens in der Schweiz. Es teilt das Land in Bau- und Nichtbauzonen ein, schützt natürliche Ressourcen und fördert eine nachhaltige Entwicklung.

Welche Änderungen bringt die Revision des Raumplanungsgesetzes?

Die Revision stärkt die Steuerung der Bauzonengrössen, fördert verdichtetes Bauen und legt mehr Gewicht auf die verbindliche Umsetzung kantonaler Richtpläne.

Warum ist das Raumplanungsgesetz für die Schweiz wichtig?

Das RPG sichert eine geordnete Raumentwicklung, schützt Kulturlandschaften und sorgt für eine nachhaltige Nutzung begrenzter Ressourcen wie Boden und Natur.

Oliver S.
Oliver S. schreibt seit 15 Jahren über den Immobilienmarkt. Er ist auf Immobilien spezialisiert und betreibt seit 2012 einen professionellen Blog mit bislang über 1'000 Artikeln und etwa 1 Million Seitenaufrufen pro Jahr. Darüber hinaus hat er in den letzten Jahren 5 Bücher über Management und Führung veröffentlicht.