Bruttomiete

Oliver S.
17.02.2024, 08:28
2 min

Bruttomiete, Bruttomietzins: was ist das?

Die Bruttomiete setzt sich zusammen aus der Nettomiete (also dem Preis für die gemieteten Räumlichkeiten), den allgemeinen Nebenkosten (wie Hauswartkosten, Gartenpflege, Abfallbeseitigung etc.) und den Heizungskosten. Dabei sind die Begriffe Bruttomiete, Inklusivmiete, Gesamtmiete, Bruttomietzins und Warmmiete gleichbedeutend zu verwenden.

Bei den Nebenkosten muss jedoch berücksichtigt werden, dass es sich hierbei stets um eine Abschlagszahlung handelt. Am Ende jedes Jahres wird eine Berechnung der tatsächlichen Nebenkosten erstellt, auf die die monatlich im Voraus entrichteten Abschläge angerechnet werden. In der Regel werden die allgemeinen Nebenkosten nach Quadratmetern umgelegt, während die Heizungskosten für jeden individuell nach tatsächlichem Verbrauch erfasst werden.

Infokasten: Was bedeuten eigentlich brutto und netto?

Brutto bezeichnet stets eine zusammengesetzte Grösse. Der Begriff stammt vom lateinischen Wort «brutus» für unrein bzw. schwerfällig ab. Er findet sich in Begriffen wie Bruttolohn, Bruttopreis, Bruttomiete oder Bruttogewicht wieder. Die um bestimmte Werte/Teile/Stückzahlen/Grössen verringerte Grösse ist das Netto.

Abgrenzung zu ähnlichen Begriffen

Es gibt eine ganze Reihe ähnlich klingender Begriffe, die manchmal für Verwirrung sorgen. Daher möchten wir diese gegeneinander abgrenzen und aufzeigen, welche Kosten und Leistungen jeweils inkludiert sind:

Grundmiete für die Überlassung der RäumlichkeitenHeizungWeitere Nebenkosten*
Nettomietejaneinnein
Bruttomietejajaja
Nettokaltmietejaneinnein
Bruttokaltmietejaneinja
Bruttomiete: Abgrenzung zu ähnlichen Begriffen

* Hierzu zählen in der Regel: Hauswartkosten, Schneeräumung, Gartenpflege, Allgemeinstrom (Lift, Treppenhaus), Abwassergebühren, Abfallbeseitigung, Kehrichtgebühren, Wartungskosten, Versicherungen, jedoch nicht Strom, Telefon, Internet und andere, persönliche Nebenkosten.

Bruttomiete: Die Quintessenz
  • Die Bruttomiete setzt sich aus der Grundmiete und den Nebenkosten zusammen.
  • Die Neben- und Betriebskosten werden als Abschlag bezahlt und am Jahresende mit den tatsächlichen Kosten verrechnet.
  • Die Bruttomiete wird auch als Warmmiete, Gesamtmiete oder Inklusivmiete bezeichnet.

FAQ

Was ist in der Schweiz der Unterschied zwischen der Nettomiete und der Bruttomiete?

  • In der Schweiz bezeichnet die Nettomiete den Mietzins ohne Nebenkosten. Dieser Betrag deckt die reine Raumnutzung ab und ist der Teil der Miete, der direkt an den Vermieter geht.
  • Die Bruttomiete umfasst zusätzlich zur Nettomiete die Nebenkosten. Dazu gehören etwa Kosten für Heizung, Wasser, Abwasser und Müllentsorgung. Diese müssen vom Vermieter transparent aufgeschlüsselt werden.

Was ist ein Mietzins?

Der Begriff Mietzins bezeichnet den Betrag, den der Mieter regelmäßig an den Vermieter zahlen muss, um die Mietimmobilie nutzen zu können. Er wird im Mietvertrag festgelegt und ist in der Regel monatlich fällig. Der Mietzins spiegelt den Wert der Nutzung und des Besitzes der Immobilie wider.

In der Praxis setzt sich der Mietzins aus dem Nettomietzins und den Nebenkosten zusammen. Der Nettomietzins deckt die Kosten für die Nutzung der Räumlichkeiten, während die Nebenkosten zusätzliche Kosten wie Heizung, Abfallbeseitigung und Hauswartung abdecken. Wenn im Mietvertrag keine Nebenkosten erwähnt sind, kann davon ausgegangen werden, dass sie im Mietzins enthalten sind.

Sie sollten beachten, dass die Mietzinsberechnung variieren kann und von verschiedenen Faktoren wie der Lage der Immobilie, der Ausstattung und der aktuellen Marktsituation abhängt.

Sind Heizkosten in der Bruttomiete enthalten?

Eine Abschlagszahlung für die Heizkosten ist in der Bruttomiete enthalten. Die genauen Verbrauchswerte werden zum Jahresende ermittelt und gegengerechnet. Hier kann es dann zu einer Nach- oder Rückzahlung kommen.

Was ist der Unterschied zwischen der Bruttokaltmiete und der Warmmiete?

Die Bruttokaltmiete und die Warmmiete sind zwei verschiedene Mietmodelle, die sich in ihren inbegriffenen Kosten unterscheiden.

  • Die Bruttokaltmiete umfasst die Grundmiete (Nettomiete) sowie die allgemeinen Betriebskosten wie Hauswartkosten, Gartenpflege oder Abfallbeseitigung. Heizungs- und Warmwasserkosten sind hier nicht inkludiert und werden vom Vermieter gesondert abgerechnet.
  • Die Warmmiete hingegen beinhaltet neben der Grundmiete auch die Heiz- und Warmwasserkosten sowie die Betriebskosten. Es handelt sich also um eine «All-inclusive»-Miete, bei der nur persönliche, verbrauchsabhängige Nebenkosten wie Strom oder Telefon zusätzlich anfallen.

Wie wird die Bruttomiete berechnet?

Wie eingangs erwähnt, setzt sich die Bruttomiete aus der Grundmiete (Nettomiete) und den Betriebs- und Heizkosten zusammen. Diese Nebenkosten werden monatlich als Abschlag gezahlt und am Jahresende mit den tatsächlichen Werten verrechnet.

Wie hoch darf die Bruttomiete im Vergleich zum Einkommen sein?

Um einen dem Einkommen angepassten Lebensstil wahren zu können, sollte die Bruttomiete maximal 30 % des Nettoeinkommens entsprechen. Verdienen Sie beispielsweise CHF 4’500.- netto, können Sie sich bequem eine Wohnung für bis zu CHF 1’500.- Bruttomiete leisten.

Was beinhaltet die Bruttomonatsmiete?

Neben der Grundmiete sind bei einer Bruttomiete auch alle Nebenkosten, Betriebskosten, Heiz- und Warmwasserkosten, aber nicht Strom oder Telefonkosten eingeschlossen. Die Heiz- und Betriebskosten werden zum Jahresende mit den tatsächlichen Kosten verrechnet. Hierauf folgt eine Nachzahlung oder auch Rückerstattung.

Oft wird aufgrund der Abrechnung eine Anpassung der Bruttomiete für den nächsten Abrechnungszeitraum vorgenommen, damit es im Folgejahr zu einer geringeren Abweichung kommt.

Oliver S.
Oliver S. schreibt seit 15 Jahren über den Immobilienmarkt. Er ist auf Immobilien spezialisiert und betreibt seit 2012 einen professionellen Blog mit bislang über 1'000 Artikeln und etwa 1 Million Seitenaufrufen pro Jahr. Darüber hinaus hat er in den letzten Jahren 5 Bücher über Management und Führung veröffentlicht.