Wie viel ist meine Renditeliegenschaft wert?
Kostenlose Immobilienbewertung Online in 3 Minuten
Schweizer Immobilienpreis-Barometer

Bruttorendite vs. Nettorendite: Was ist der Unterschied?

Oliver S.
07.01.2024, 04:45
4 min
Inhaltsverzeichnis

unterschied bruttorendite nettorendite

Wenn es um Investitionen geht, sind die Bruttorendite und die Nettorendite wichtige Kennzahlen. Sie geben beide den Ertrag einer Investition an, berücksichtigen dabei allerdings unterschiedliche Kosten. Während bei der Bruttorendite keinerlei Kosten berücksichtigt werden, spiegelt die Nettorendite den Gewinn nach Abzug aller Kosten und Steuern wider.

Dies ist besonders relevant im Immobilienbereich, wo die tatsächliche Rentabilität oft von der Nettorendite abhängt. Mehr zu diesen beiden Kennzahlen und ihren Berechnungen erfahren Sie hier.

Warum ist der Unterschied zwischen der Bruttorendite und Nettorendite wichtig?

Die Unterscheidung zwischen der Brutto- und der Nettorendite kann einen erheblichen Einfluss auf Ihre finanzielle Situation haben. Die Bruttorendite gibt Ihnen lediglich einen ersten Eindruck von der Rentabilität einer Immobilie, da sie nur die Einnahmen im Verhältnis zum Kaufpreis berücksichtigt.

Die Nettorendite hingegen bietet ein vollständigeres Bild, da sie bei einer Immobilie auch die anfallenden Kosten berücksichtigt. Da Investitionen in Immobilien mit einer Reihe von Kosten verbunden sind – von der Instandhaltung über Steuern bis hin zur Finanzierung –, kann der Unterschied zwischen den beiden Kennzahlen erheblich sein.

Bruttorendite und Nettorendite im Vergleich

Um den Unterschied zwischen der Bruttorendite und der Nettorendite einer Immobilie wirklich zu verstehen, ist es hilfreich, die beiden Kennzahlen etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und miteinander zu vergleichen.

Was ist die Bruttorendite?

Die Bruttorendite ist die Art von Rendite, bei der die Liegenschaftskosten nicht eingerechnet werden. Dadurch ist dieser Wert weniger aussagekräftig. Es kann aber dennoch Sinn ergeben, die Bruttorendite zu verwenden, wenn Sie einen Wert ohne Nebenkosten benötigen.

Für die Berechnung der Bruttorendite benötigen Sie die Jahresbruttomieteinnahmen. Das sind die Mieteinnahmen ohne Abzug von Nebenkosten, Rücklagen oder Verwaltungskosten. Wenn Sie Ihre Immobilie vermieten, sollten Sie stets die gesetzlichen Vorgaben zur Vermietung beachten.

Die Bruttorendite berechnet sich wie folgt:

(Jahresbruttomieteinnahmen / Kaufpreis) * 100 = Bruttorendite

Wie ist die Nettorendite?

Die Nettorendite gibt Ihre Rendite unter Berücksichtigung der Nebenkosten an. Für die Berechnung benötigen Sie die Jahresnettomieteinnahmen.

Diese berechnen Sie, indem Sie bei den Jahresbruttoeinnahmen die Kosten abziehen:

Jahresbruttoeinnahmen

- Nebenkosten des Eigentümers
- Rücklagen für Reparaturen und Renovationen
- Rückstellungen für Leerstandszeiten
- Verwaltungskosten
- Hypothekarzinsen
- Steuern wie die Liegenschaftssteuer
- ggf. Maklerprovision

—--------------------------------------------

= Jahresnettoeinnahmen

Die Berechnung der Nettorendite ist dann fast identisch zur Bruttorendite:

(Jahresnettoeinnahmen / Kaufpreis inkl. Nebenkosten) * 100 = Nettorendite

Neben der Rendite können Sie für Ihre Immobilien auch den Ertragswert berechnen.

Der Unterschied zwischen Bruttorendite und Nettorendite in der Praxis

In der Praxis macht die Unterscheidung zwischen der Brutto- und der Nettorendite einen grossen Unterschied. Wenn Sie beispielsweise nur die Bruttorendite betrachten, könnten Sie eine Immobilie mit hohen Nebenkosten, die Sie unberücksichtigt lassen, fälschlicherweise für ein gutes Investment halten. Betrachten Sie dagegen die Nettorendite, stellen Sie möglicherweise fest, dass die Kosten so hoch sind, dass die Immobilie letztlich unrentabel ist.

Daher sollten Sie sowohl die Brutto- als auch die Nettorendite bei Ihren Immobilieninvestitionen stets berücksichtigen. Wenn Sie das tun, können Sie fundiertere Entscheidungen treffen und Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Immobilieninvestition erhöhen.

Welche laufenden Kosten habe ich bei einer Renditeliegenschaft?

Um die Nettorendite Ihrer Renditeliegenschaft möglichst genau berechnen zu können, müssen Sie wissen, welche Nebenkosten bei Ihrer Investitionsimmobilie entstehen. Die kostenlose Online-Bewertung von RealAdvisor kann Sie dabei unterstützen. Nebenkosten sind unter anderem:

  • Nebenkosten des Eigentümers (Nebenkosten, die nur den Besitzer betreffen, z. B. Gebäudeversicherung)
  • Hypothekarzinsen
  • Rücklagen für Renovationen
  • Rückstellungen für Leerstandszeiten
  • Reparaturen
  • Verwaltungskosten für das Verwalten der Immobilie
  • Steuern wie Liegenschaftssteuer
  • ggf. Maklerprovision

Bei Gewerbeimmobilien wie Bürogebäuden können auch Faktoren wie Parkplätze dazukommen. Hier erfahren Sie, wie Sie die Rendite für ein Mehrfamilienhaus ermitteln können.

Exkurs: Definition von Rendite und Eigenkapitalrendite

In diesem Beitrag haben wir die Unterschiede zwischen der Brutto- und der Nettorendite im Detail behandelt. In diesem Abschnitt fokussieren wir uns auf die Rendite und die Eigenkapitalrendite. Die Rendite gibt den erzielten Gewinn einer Investition im Verhältnis zum eingesetzten Kapital an. Sie wird meist in Prozent angegeben und ermöglicht somit einen einfachen Vergleich verschiedener Anlageoptionen.

Die Eigenkapitalrendite, auch bekannt als Eigenkapitalrentabilität oder Return on Equity (RoE), ist eine spezifische Form der Rendite. Sie misst den Gewinn, der auf das investierte Eigenkapital eines Unternehmens zurückfällt. Dabei wird der Reingewinn im Verhältnis zum Eigenkapital gesetzt. Eine hohe Eigenkapitalrendite weist auf eine effiziente Verwendung des Eigenkapitals und eine attraktive Rendite für Aktionäre hin.

Fazit

Um ein erfolgreicher Immobilieninvestor zu sein, ist es wichtig, den Unterschied zwischen Bruttorendite und Nettorendite zu verstehen. Beide Renditearten bieten wertvolle Informationen, die Ihnen helfen können, fundierte Entscheidungen zu treffen. Berücksichtigen Sie jedoch nie die Nettorendite, laufen Sie Gefahr, sich auf ein Investment einzulassen, das auf dem Papier rentabel erscheint, in der Praxis jedoch weniger Gewinn bringt als erwartet. Achten Sie also stets auf den Unterschied zwischen den beiden Kennzahlen, um Ihre Immobilieninvestitionen zu optimieren.

Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren: Verkehrswert, Marktwert und Ertragswert.

FAQ

Was ist die Bruttorendite bei Immobilien und wie wird sie berechnet?

Die Bruttorendite berücksichtigt keinerlei Kosten, die durch den Besitz einer Immobilie anfallen. Sie berechnet sich wie folgt: (Jahresbruttomieteinnahmen / Kaufpreis) * 100

Wie berechnet sich die Nettorendite?

Die Nettorendite berechnet sich wie folgt: (Jahresnettomieteinnahmen / Kaufpreis inkl. Nebenkosten) * 100

Warum sollte ich als Immobilieninvestor sowohl die Bruttorendite als auch die Nettorendite berechnen?

Die Berechnung beider Renditen liefert Ihnen eine vollständigere Perspektive auf Ihre potenzielle Investition. Die Bruttorendite gibt Ihnen einen schnellen Überblick über die grundsätzliche Rentabilität der Immobilie. Die Nettorendite nimmt auch die Betriebskosten der Immobilie in Betracht und gibt Ihnen somit ein realistischeres Bild davon, was Sie als Investor tatsächlich erwarten können.

Was sind Beispiele für Kosten, die in die Nettorendite einfliessen, bei der Ermittlung der Bruttorendite jedoch unberücksichtigt bleiben?

Beispiele für Kosten, die bei der Berechnung der Nettorendite berücksichtigt werden, umfassen unter anderem:

  • Gebäudeversicherung
  • Hypothekarzinsen
  • Rücklagen für Renovationen
  • Rückstellungen für Leerstandszeiten
  • Reparaturkosten
  • Verwaltungskosten
  • Liegenschaftssteuern
  • Eventuell anfallende Maklerprovisionen

Was passiert, wenn ich nur die Bruttorendite betrachte und die Nettorendite ignoriere?

Wenn Sie nur die Bruttorendite berücksichtigen, könnten Sie ein verzerrtes Bild von der Rentabilität Ihrer Investition erhalten. Sie könnten glauben, dass eine Immobilie eine hohe Rendite verspricht, während die Kosten in Wirklichkeit so hoch sind, dass die tatsächliche Rendite niedriger ausfällt. Daher ist es wichtig, sowohl die Bruttorendite als auch die Nettorendite zu ermitteln, um ein umfassendes Bild der potenziellen Rentabilität zu erhalten.

Oliver S.
Oliver S. schreibt seit 15 Jahren über den Immobilienmarkt. Er ist auf Immobilien spezialisiert und betreibt seit 2012 einen professionellen Blog mit bislang über 1'000 Artikeln und etwa 1 Million Seitenaufrufen pro Jahr. Darüber hinaus hat er in den letzten Jahren 5 Bücher über Management und Führung veröffentlicht.
Ähnliche Artikel
Immobilienbewertung: Welche Unterlagen sind nötig?

Immobilienbewertung: Welche Unterlagen sind nötig?

Eine Immobilienbewertung ist ein wichtiger Schritt, um den Marktwert einer Immobilie zu ermitteln. Egal, ob Sie eine Immobilie schätzen lassen oder selbst bewerten wollen – es gibt bestimmte Unterlagen, die Sie benötigen. Die Notwendigkeit von Unterlagen für die Immobilienbewertung Unterlagen sind für eine sachgerechte Immobilienbewertung von entscheidender Bedeutung. Sie liefern detaillierte Informationen über die Immobilie, die […]
Weiterlesen
18.04.2024
Immobilienbewertung bei einem Hotel

Immobilienbewertung bei einem Hotel

Wie läuft die Immobilienbewertung bei einem Hotel ab? Die Immobilienbewertung Hotel ist ein komplexer Prozess, der eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt. Es geht bei der Bewertung einer Hotelimmobilie nicht nur um die Bewertung des Gebäudes selbst oder den Verkehrswert eines Hotels, sondern auch um Aspekte wie den Standort, die Anzahl an Zimmern, die Vertragsart mit dem […]
Weiterlesen
15.04.2024
Wie eine Immobilienbewertung funktioniert: Die Verfahren

Wie eine Immobilienbewertung funktioniert: Die Verfahren

Die Immobilienbewertung ist ein komplexer Prozess, der verschiedene Methoden einbezieht. Dazu gehören das Sachwertverfahren, das Vergleichswertverfahren sowie das Ertragswertverfahren. Zusätzlich sind internationale Ansätze wie die Discounted Cashflow (DCF)-Methode von Bedeutung. Die Anwendung dieser Methoden hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art der Immobilie, der Zustand der Liegenschaft und der Zweck der Bewertung. Ein […]
Weiterlesen
27.03.2024