Der Verkehrswert und der Marktwert sind zentrale Begriffe im Immobilienmarkt. Die Schwierigkeit der Differenzierung liegt in der Tatsache begründet, dass viele Medien und auch Fachleute die beiden Begriffe synonym verwenden – hier kommt es jedoch auf die Feinheiten und sehr nuancierten Unterschiede in der Betrachtung an. Diese beiden Begriffe sind nämlich keineswegs identisch.
Der Verkehrswert stellt den Preis dar, der zu einem bestimmten Zeitpunkt unter normalen Marktbedingungen für eine Immobilie erzielt werden könnte. Er wird durch verschiedene Faktoren bestimmt. Hierzu zählen unter anderem:
Die Ermittlung des Verkehrswertes eines Hauses basiert auf einer umfassenden Analyse dieser Faktoren, oft ergänzt durch Vergleichswerte ähnlicher Objekte in der näheren Umgebung. Der Verkehrswert dient als wichtige Orientierungshilfe für Verkäufer und Käufer und hat eine hohe Relevanz bei der Festsetzung des Preises für den Verkauf oder Kauf eines Hauses. Der Verkehrswert wird oft von Sachverständigen ermittelt und dient als Grundlage für Kaufentscheidungen, Kreditvergaben oder steuerliche Bewertungen.
Der Marktwert einer Immobilie ist der Preis, den Käufer auf dem aktuellen, freien Markt und unter den aktuellen Marktbedingungen bereit wären, zu zahlen. Hierbei geht es – wie beim Verkehrswert auch – um die Ausstattungsmerkmale einer Immobilie, allerdings spielen beim Marktwert insbesondere Angebot und Nachfrage eine grosse Rolle.
Ein Haus kann noch so hochwertig ausgestattet sein – wenn die wirtschaftliche Lage es zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht zulässt, liegt der Marktpreis eindeutig unter dem Verkehrswert. Zur Ermittlung des Marktwertes (aber auch des Verkehrswertes) werden häufig Immobiliengutachter herangezogen. Bei der Ermittlung des Marktwertes geht es primär um folgende Faktoren:
Der Marktwert ist dynamisch und kann sich mit dem Immobilienmarkt und externen Faktoren wie Zinsänderungen oder wirtschaftlichen Bedingungen ändern.
Die Marktwertermittlung einer Immobilie basiert auf verschiedenen Verfahren, die jeweils unterschiedliche Kriterien berücksichtigen. Zu den häufigsten Methoden zählen die Vergleichswert-, Ertragswert- und Sachwertverfahren.
Die Wahl des Verfahrens hängt von der Art der Immobilie und den verfügbaren Daten ab. Fachwissen und Erfahrung sind für eine genaue Marktwertermittlung und die Ermittlung des Gebäudeertragswertes, Gebäudesachwertes oder Vergleichswertes unerlässlich.
Der Verkaufspreis einer Immobilie ist der Betrag, der letztlich bei einer Transaktion zwischen Käufer und Verkäufer vereinbart wird. Er kann sich vom Verkehrswert und auch vom Marktwert unterscheiden, da er durch Verhandlungen und die Motivation von Käufer und Verkäufer beeinflusst wird.
Der Verkaufspreis hängt neben den Ausstattungsmerkmalen, dem Zustand der Immobilie und dem allgemeinen Marktgeschehen insbesondere von diesen Faktoren ab:
Der Realwert einer Immobilie bezieht sich auf ihren tatsächlichen Wert, der unter der Berücksichtigung des Alters, der Abnutzung und anderen Faktoren, die den physischen Zustand betreffen, ermittelt wird. Im Grunde sind Realwert und Verkehrswert identisch. Der Realwert wird oft als Teil des Sachwertverfahrens berechnet und spiegelt den Wert der Immobilie in ihrem aktuellen Zustand wider.
Im Gegensatz dazu steht der Marktwert, der den Preis darstellt, den die Immobilie unter aktuellen Marktbedingungen erzielen kann. Während der Realwert auf konkreten, messbaren Faktoren basiert, ist der Marktwert dynamischer und wird von Angebot, Nachfrage und der Wahrnehmung potenzieller Käufer beeinflusst.
Die Unterscheidung zwischen Real- und Marktwert ist wichtig, da der Marktwert bei einer Immobilienbewertung oft höher als der Realwert sein kann, insbesondere in gefragten Lagen oder bei spekulativen Marktentwicklungen, wie wir sie in den vergangenen Jahren erlebt haben.
Die Begriffe Verkehrswert und Marktwert einer Immobilie sind eng miteinander verbunden, weisen jedoch wichtige Unterschiede auf. Der Verkehrswert (oder auch Realwert) ist ein objektiv geschätzter Wert, der auf einer umfassenden Bewertung der Immobilie basiert, einschliesslich ihrer physischen Merkmale, Lage und rechtlichen Beschränkungen. Er dient oft als Ausgangspunkt für Preisverhandlungen und ist besonders relevant für rechtliche und finanzielle Zwecke – etwa bei Erbschaften, Scheidungen oder Kreditvergaben.
Der Marktwert hingegen spiegelt den Betrag wider, den Käufer auf dem aktuellen Markt zu zahlen bereit sind. Er ist dynamischer und wird stark von Angebot und Nachfrage sowie aktuellen Markttrends beeinflusst. Der Marktwert kann vom Verkehrswert abweichen, je nachdem, wie die Käufer und Verkäufer die Attraktivität und das Potenzial einer Immobilie einschätzen.
Zusammengefasst ist der Verkehrswert mehr ein analytischer, objektiver Wert, während der Marktwert von den subjektiven Wahrnehmungen der Marktteilnehmer und der aktuellen Marktsituation in den vergangenen Jahren geprägt ist.
Auf diese Frage gibt es leider keine klare Antwort. Es kann nämlich beide Fälle geben. In einem Fall ist der Verkehrswert höher als der Marktwert, in einem anderen Fall ist es umgekehrt.
Beide Werte unterliegen Schwankungen und bewegen sich in Wellen. Mal liegt der Wellenausschlag des einen Wertes über dem anderen, mal ist es andersherum. Im Idealfall verlaufen beide Wellenlinien synchron – dann kommt es zum dritten Fall: Beide Werte sind identisch.
Der Verkehrswert ist ein objektiver, sachlich ermittelter Wert, während der Marktwert der Preis ist, den Käufer auf dem Markt zu zahlen bereit sind. Der Gebäudemarktwert entsteht in den meisten Fällen bei einer hedonischen Schätzung.
Nein, die Ermittlung des Verkehrswertes ist eine Schätzung des Wertes einer Immobilie unter Berücksichtigung diverser Faktoren, während der Kaufpreis der tatsächlich vereinbarte Betrag und das Ergebnis der Verhandlungen bei einer Transaktion auf dem freien Markt ist.
Nicht notwendigerweise. Der Verkaufswert kann je nach Marktlage und Verhandlungsgeschick höher oder niedriger als der Verkehr- oder Gebäudewert ausfallen.
Der Verkehrswert ist der geschätzte Wert einer Immobilie, der unter normalen Marktbedingungen erzielt werden könnte. Da er eine fundierte Schätzung basierend auf objektiven Kriterien darstellt, gilt er als realistische Bewertung einer Immobilie.
Der Verkehrswert ist eine objektive Schätzung des Wertes einer Immobilie. Diese Schätzung beruht auf Fakten und Marktbeobachtungen. Der Verkaufswert ist der am Ende tatsächlich erzielte Preis bei einem Verkauf der Immobilie.