In der Welt der Immobilienfinanzierung ist der Begriff «Hypothek neu verhandeln» kein Fremdwort. Viele Eigenheimbesitzer stehen eines Tages vor der Entscheidung, ob sie ihre Hypothek unter den aktuellen Marktbedingungen neu verhandeln sollen oder nicht. Doch was bedeutet das eigentlich und warum sollten Sie diesen Schritt in Erwägung ziehen?
Das Verhandeln einer Hypothek kann verschiedene Gründe haben. In den meisten Fällen geht es darum, finanzielle Vorteile zu erlangen – sei es durch günstigere Zinssätze, veränderte Laufzeiten oder bessere Konditionen. Das Ziel ist immer klar: Die Belastung der Hypothek sollte so gering wie möglich gehalten werden, um im Laufe der Zeit Geld zu sparen. Es geht also nicht nur darum, Geld zu sparen, sondern auch darum, die finanzielle Sicherheit und Flexibilität zu erhöhen. RealAdvisor verrät Ihnen, was Sie über die Hypothek und ihre Neuverhandlung wissen müssen.
Hypothekenzinsen spielen eine zentrale Rolle im Immobilienmarkt. Sie repräsentieren den Preis, den Kreditnehmer zahlen müssen, um Geld von den Kreditgebern – in den meisten Fällen Banken – zu leihen. Dieser «Preis» wird als Prozentsatz des geliehenen Betrags berechnet und kann je nach Marktbedingungen und der wirtschaftlichen Gesamtlage variieren. Die Höhe der Hypothekenzinsen kann starken Schwankungen unterliegen und wird durch eine Vielzahl von Faktoren wie der Geldpolitik der Zentralbank, Inflationsraten, wirtschaftlichen Entwicklungen im In- und Ausland sowie dem allgemeinen Vertrauen in den Immobilienmarkt beeinflusst.
Für Kreditnehmer sind niedrige Hypothekenzinsen natürlich vorteilhaft, da sie die Gesamtkosten der Rückzahlung eines Darlehens reduzieren. Für Kreditgeber, insbesondere Banken, sind die Zinsen eine wichtige Einnahmequelle. Im Umkehrschluss bedeutet ein Anstieg der Zinsen oft höhere monatliche Zahlungen für die Kreditnehmer, was die Belastung erhöht und möglicherweise zu finanziellen Schwierigkeiten führen kann.
Deshalb ist es für Hypothekennehmer wichtig, stets einen Blick auf die aktuellen Zinssätze zu werfen und gegebenenfalls über eine Neuverhandlung der Hypothek nachzudenken, um von günstigeren Konditionen zu profitieren. Wie die Prognosen für den Hypothekarzins (Stand: 09/2023) ausfallen, erfahren Sie hier.
Die Entscheidung, eine Hypothek neu zu verhandeln, kann aus einer Vielzahl von Gründen getroffen werden. In der Regel zielen Eigenheimbesitzer darauf ab, ihre finanzielle Situation zu verbessern oder sich gegen zukünftige Zinssatzschwankungen abzusichern.
Bevor Sie eine Hypothek neu verhandeln oder gar kündigen, ist es wichtig, die Bedingungen Ihres aktuellen Vertrags zu überprüfen. Viele Hypothekenverträge enthalten nämlich Klauseln, die Strafen oder Gebühren für die vorzeitige Kündigung vorsehen, die mit einem Wechsel der Bank einhergehen.
Diese Strafen sind oft signifikant und können speziell vom Refinanzierungssatz abhängen. Solche Kosten können die Vorteile einer Neuverhandlung erheblich mindern oder sogar zunichtemachen. Daher ist es ratsam, zuerst eine Neuverhandlung bei derselben Bank in Erwägung zu ziehen, um solche Ausstiegsgebühren zu vermeiden, da Strafzahlungen meist dann fällig werden, wenn Sie Ihre Hypothek kündigen und ggf. eine neue bei einer anderen Bank aufnehmen. Verhandeln Sie nur neue Konditionen bei derselben Bank, müssen Sie meist keine Strafe für die vorzeitige Kündigung der alten Hypothek bezahlen.
Die Hauptvorteile einer Neuverhandlung sind in der Regel finanzieller Natur. Durch eine Neuverhandlung kann im Idealfall ein niedrigerer Zinssatz erzielt werden, was über die Laufzeit der Hypothek zu erheblichen Einsparungen führen kann.
Es kann auch möglich sein, die Laufzeit des Darlehens zu ändern oder andere, günstigere Konditionen zu vereinbaren. Eine Neuverhandlung kann vor allem dann sinnvoll sein, wenn sich die Zinssätze seit dem Abschluss Ihres ursprünglichen Hypothekenvertrags erheblich verändert oder wenn sich Ihre finanzielle Situation oder Ihre Bedürfnisse geändert haben. Bedenken Sie stets, dass Ihre monatliche Rate nicht höher als ein Drittel Ihres Bruttoeinkommens sein sollte, damit Ihre Hypothek als tragbar gilt. Mit dem kostenlosen Tragbarkeitsrechner von RealAdvisor können Sie ermitteln, wie es um Ihre Kaufkraft steht.
Beim Abschluss einer Hypothek vereinbaren der Kreditnehmer und der Kreditgeber die Bedingungen, unter denen das Darlehen gewährt wird. Dies umfasst den geliehenen Betrag, den Zinssatz, die Laufzeit und andere spezifische Konditionen.
Bei dieser Gelegenheit wird auch die Art der Hypothek bestimmt, sei es eine Festhypothek, eine variable Hypothek oder eine andere Form. Welche Unterschiede und Vor- und Nachteile es bei den verschiedenen Hypotheken-Arten zu beachten gilt, erfahren Sie in diesem Beitrag. Nach dem Abschluss wird ein formeller Vertrag unterzeichnet, der die Rechte und Pflichten beider Parteien festlegt.
Bei der Neuverhandlung einer Hypothek geht es darum, die Bedingungen des ursprünglichen Vertrags zu ändern. Während beim ursprünglichen Abschluss der Hypothek der Schwerpunkt oft auf der Erlangung der Finanzierung liegt, steht bei der Neuverhandlung das Ziel im Vordergrund, die Bedingungen zu verbessern – sei es durch einen niedrigeren Zinssatz, eine andere Laufzeit oder andere Vorteile.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass beim Neuverhandeln der Hypothek oft keine neuen Sicherheiten erforderlich sind, während beim ursprünglichen Abschluss der Hypothek Sicherheiten wie ein Grundbucheintrag notwendig sein können. Ein Vorteil der Neuverhandlung ist, dass sie dem Kreditnehmer ermöglicht, von günstigeren Marktbedingungen zu profitieren und seine monatlichen Zahlungen oder die Gesamtkosten des Darlehens zu reduzieren. Übrigens: Wie und wann eine Hypothek verlängert werden kann, erfahren Sie hier.
Die Digitalisierung hat den Hypothekenmarkt nicht unberührt gelassen. Online-Plattformen bieten heute eine Vielzahl von Dienstleistungen an, die lange Zeit nur in Bankfilialen verfügbar waren. Die Neuverhandlung von Hypotheken online ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden.
Die Laufzeit einer Hypothek beeinflusst massgeblich die monatlichen Zahlungen und Gesamtkosten Ihres Darlehens. Eine im Vergleich recht kurze, 15-jährige Hypothek bietet dabei einige Besonderheiten.
Das Neuverhandeln einer Hypothek kann zu erheblichen Einsparungen führen, wenn Sie dabei richtig vorgehen. Doch der Prozess der Ablösung einer Hypothek kann kompliziert sein, zudem gibt es viele Faktoren zu berücksichtigen.
Die Verhandlung des Zinssatzes Ihrer Hypothek kann eine Herausforderung sein, ist aber machbar, wenn Sie gut vorbereitet sind und sich verschiedene Offerten unterschiedlicher Bank-Institute einholen.
Herr Müller hat vor fünf Jahren eine Hypothek zu einem Zinssatz von 3 % abgeschlossen. Nun hat er gesehen, dass aktuelle Zinssätze bei rund 1,8 % liegen. Er entscheidet sich, mit seiner Bank über eine Neuverhandlung zu sprechen und hofft auf ein besseres Angebot.
Nachdem er Offerten von zwei weiteren Instituten eingeholt hat, verwendet er diese als Verhandlungsbasis. Seine aktuelle Bank bietet ihm schliesslich einen Zinssatz von 2 % an, was ihm über die verbleibende Laufzeit seiner Hypothek Tausende Franken spart. Dieses Beispiel zeigt, wie wertvoll es sein kann, aktiv nach besseren Konditionen Ausschau zu halten und den Mut zu haben, zu verhandeln.
Der SARON (Swiss Average Rate Overnight) hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere nachdem er als Ersatz für den LIBOR (London Interbank Offered Rate) eingeführt wurde. Er wird für viele Finanzprodukte verwendet, einschliesslich Hypotheken.
Die Neuverhandlung einer Hypothek kann eine komplexe Angelegenheit sein, die sowohl finanzielle als auch persönliche Überlegungen erfordert. Jedoch bietet sich Ihnen hierbei die Möglichkeit, erhebliche Einsparungen zu erzielen, attraktivere Konditionen zu erhalten und die Kosten Ihrer Immobilienfinanzierung zu optimieren:
In der Regel wird der Satz für diese Berechnung auf 2,55 % festgelegt. Sie wird auf den Betrag der ausstehenden Hypothek angewendet und mit der Anzahl der Tage bis zur Fälligkeit multipliziert. Dieser Betrag deckt den finanziellen Verlust der Bank ab. Verwaltungsgebühren kommen dann noch obendrauf.
In allen Kantonen sind Strafen für die Neuverhandlung einer Hypothek von den Steuern abzugsfähig. Die Höhe der Strafe übersteigt jedoch den Steuervorteil erheblich.
Die Bank kann Ihren Antrag auf Neuverhandlung von Hypotheken ablehnen, wenn Ihr Eigenkapital ausschliesslich von Ihrer BVG stammt, wenn Sie kurz vor dem Ruhestand stehen oder wenn Sie Ihre Schulden schwach amortisiert haben. Worauf bei der Beantragung einer Hypothek noch zu achten ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Da sich diese Werte ständig ändern können, verweisen wir an dieser Stelle auf unsere immer aktuelle Seite über den Schweizer Immobilienmarkt.
Ja, Sie können definitiv mit der Bank über Zinsen verhandeln, besonders wenn es um Hypotheken geht. Allerdings hängt der Verhandlungsspielraum von mehreren Faktoren ab, einschliesslich Ihrer Kreditwürdigkeit, der Höhe des Eigenkapitals, der aktuellen Marktbedingungen und Ihrer Beziehung zur Bank. Es ist immer ratsam, gut vorbereitet in solche Verhandlungen zu gehen, und gegebenenfalls sogar Vergleichsangebote von anderen Banken einzuholen, um eine stärkere Verhandlungsposition zu haben.
Generell werden Hypothekarzinsen von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, darunter Zentralbankzinsen, wirtschaftliche Bedingungen, Inflation und Marktbedingungen. Da sich diese Werte ständig ändern können, verweisen wir auch an dieser Stelle auf unsere immer aktuelle Seite über den Schweizer Immobilienmarkt.