Der SARON (Swiss Average Rate Overnight) ist ein zentraler Benchmark-Zinssatz in der Schweiz, der den Durchschnittszinssatz für Kredite in Schweizer Franken mit einer Laufzeit von einem Tag (Overnight) darstellt. Dieser Zinssatz, der auf dem Schweizer Franken-Geldmarkt basiert, reflektiert sowohl tatsächliche Transaktionen als auch verbindliche Angebote des zugrunde liegenden Schweizer Repo-Marktes. Seine Methodik gewährleistet eine robuste und genaue Darstellung der vorherrschenden Zinsbedingungen.
Der SARON ist ein Referenzzinssatz, der von der SIX, dem Schweizer Börsenbetreiber, berechnet und veröffentlicht wird. Er basiert auf Transaktionen und verbindlichen Preisstellungen (Quotes) auf dem Schweizer Repo-Markt.
Die Abkürzung SARON steht für Swiss Average Rate Overnight, was übersetzt «Schweizer Durchschnittszinssatz über Nacht» bedeutet. Dieser Zinssatz wird von den Finanzinstituten in der Schweiz für Ausleihungen über Nacht verwendet. Was ein Zinssatz im Allgemeinen ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Der SARON ist somit ein volumengewichteter Durchschnittszinssatz, der aus den tatsächlichen Transaktionen auf dem besicherten Geldmarkt in Schweizer Franken ermittelt wird. Er ist transparenter und weniger anfällig für Manipulationen als sein Vorgänger, der LIBOR. Der SARON spielt auch bei der Preisbildung von Finanzprodukten wie der Berechnung des Zinssatzes für SARON-Hypotheken eine bedeutende Rolle. Hier erfahren Sie mehr zu dieser und anderen Hypotheken-Arten.
Der SARON ist wichtig, da er als zentraler Benchmark-Zinssatz in der Schweiz fungiert und den Schweizer Franken-Geldmarkt repräsentiert. Er ist essenziell für das Funktionieren des Schweizer Finanzsystems und beeinflusst direkt die Kosten für Kredite und die Renditen auf Anlagen, die in Schweizer Franken denominiert sind.
Ein weiterer Grund für die Bedeutung des SARON ist seine Rolle als Ersatz für den LIBOR (London Interbank Offered Rate). Im Gegensatz zum LIBOR, der auf Expertenschätzungen basiert, ist der SARON auf tatsächlichen Transaktionen und bindenden Angeboten aufgebaut, was ihn robuster und weniger anfällig für Manipulationen macht.
Der SARON wird auf Basis von tatsächlich durchgeführten Transaktionen und verbindlichen Preisstellungen (Quotes) auf dem Schweizer Repo-Markt berechnet. Die Berechnung erfolgt durch die SIX Swiss Exchange und wird mehrmals täglich aktualisiert. Der Zinssatz wird direkt nach Handelsschluss (18.00 Uhr) berechnet und zudem um 12.00 Uhr und 16.00 Uhr fixiert.
Die Berechnungsmethode wurde in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Nationalbank (SNB) entwickelt und gewährleistet eine robuste und genaue Darstellung der vorherrschenden Zinsbedingungen. Zum Errechnen des SARON werden die Quotierungen aus dem Orderbuch der elektronischen Handelsplattform der SIX Repo AG herangezogen. An jedem Handelstag wird der Wert ab 8.30 Uhr alle zehn Minuten neu berechnet. Der SARON ist ein volumengewichteter Durchschnittszinssatz, was bedeutet, dass Transaktionen mit höherem Volumen stärker in die Berechnung einfliessen.
Der SARON-Zinssatz ist ein Schlüsselindikator für die allgemeine Zinsentwicklung im Schweizer Franken Geldmarkt. Als solcher ist er eng mit der Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank verbunden und beeinflusst die Konditionen einer Vielzahl von Finanzprodukten, einschliesslich Hypotheken und Derivaten.
Der SARON-Zinssatz ist ein Tageszinssatz, der auf der Grundlage von Transaktionen und verbindlichen Preisstellungen auf dem Schweizer Repo-Markt berechnet wird. Dieser Markt ist ein zentraler Bestandteil des schweizerischen Finanzsystems und dient als Plattform für kurzfristige Ausleihungen zwischen Banken.
Ende 2021 wurde der umstrittene LIBOR (London Interbank Offered Rate) als Hauptreferenzzinssatz durch den SARON (Swiss Average Rate Overnight) ersetzt. Dieser Übernacht-Referenzzinssatz basiert auf dem besicherten Geldmarkt in Schweizer Franken und wird als das schweizer Äquivalent des LIBOR betrachtet – mit dem Unterschied, dass der SARON aufgrund seiner Transparenz und der Tatsache, dass er auf tatsächlichen Transaktionen basiert, robuster und weniger anfällig für Manipulationen als der LIBOR ist.
Der SARON bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber früheren Benchmarks wie dem LIBOR.
Insgesamt verbessern diese Vorteile die Qualität und Zuverlässigkeit der Preisbildung von Finanzprodukten und tragen zur Stabilität des Schweizer Finanzsystems bei.
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen bei der Verwendung des SARON.
In der Schweizer Wirtschaft spielt der SARON eine entscheidende Rolle, vor allem in Bezug auf Hypotheken und Zinssätze. Er beeinflusst die Zinsstrukturen für Kredite, einschliesslich der Hypotheken. Die Zentralbank nutzt den SARON auch als Leitzins, um ihre Geldpolitik zu steuern.
In jüngerer Zeit hat der SARON eine besondere Bedeutung im Markt für Hypotheken gewonnen. Zum Beispiel haben die Zinsbewegungen des SARON sowohl die Festhypotheken als auch die Saron-Hypotheken beeinflusst. Das zeigt, dass die Entwicklung des SARON eng mit der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung und der Geldpolitik in der Schweiz zusammenhängt.
In der Praxis wird der SARON hauptsächlich in der Schweizer Hypothekenbranche verwendet. Insbesondere für variabel verzinste Hypotheken hat der SARON eine entscheidende Bedeutung erlangt. Da er täglich berechnet wird, können sich die Zinsen für diese Hypotheken entsprechend den Marktbedingungen ändern. Dies ermöglicht Kreditnehmern, von niedrigeren Zinsen zu profitieren, birgt aber auch das Risiko von Zinsschwankungen.
Neben Hypotheken spielt der SARON auch eine Rolle in anderen Finanzprodukten. Er dient als Grundlage für die Preisfestsetzung von Derivaten und Zinsswaps. Ferner nutzen Unternehmen den SARON als Benchmark für die kurzfristige Finanzierung ihrer Betriebsmittel.
Der SARON ist nicht nur für den Schweizer Markt relevant, sondern hat auch eine bedeutende Rolle auf den internationalen Finanzmärkten. Durch die Abschaffung des LIBOR hat der SARON an Bedeutung gewonnen und ist nun ein wichtiger Benchmark-Zinssatz für CHF-basierte Finanzprodukte weltweit. Finanzinstitute ausserhalb der Schweiz, die in CHF handeln, müssen den SARON als Referenzzinssatz berücksichtigen. Zudem haben internationale Investoren, die in Schweizer Finanzprodukten investieren, ein Interesse an der Entwicklung des SARON.
https://www.six-group.com/exchanges/indices/data_centre/swiss_reference_rates/compound_rates_de.html
Ein Referenzzinssatz, in der Schweiz SARON (Swiss Average Rate Overnight) genannt, ist der Zinssatz, zu dem Banken und andere Finanzinstitute in der Schweiz über Nacht Kredite vergeben oder aufnehmen. Er wird täglich von der SIX Swiss Exchange berechnet und repräsentiert die durchschnittlichen Zinskosten für Kredite in Schweizer Franken (CHF) auf dem besicherten Geldmarkt. Der SARON wurde eingeführt, um mehr Transparenz und Genauigkeit in den Geldmarkt zu bringen und die Möglichkeiten für Manipulationen zu minimieren.
Der SARON ist eine eingetragene Marke der Schweizer Börse SIX und wird von dieser berechnet und veröffentlicht.
Der für den Kunden relevante Zinssatz setzt sich aus dem aufgezinsten Basiszinssatz und einem Zuschlag zusammen und kann erst im Nachhinein berechnet werden.
Es kann vorkommen, dass der SARON ein negatives Vorzeichen aufweist. In einem solchen Fall wird der Zinssatz auf 0 % fixiert und nur der Zuschlag berechnet.