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Immobilienbewertung durch einen Sachverständigen

Oliver S.
06.06.2024
7 min
Inhaltsverzeichnis

Immobilienbewertung durch einen Sachverständigen: Relevanz, Prozess und mehr

Die Immobilienbewertung durch einen qualifizierten Sachverständigen ist ein entscheidender Schritt, um ihren korrekten Marktwert zu ermitteln. Ein Gutachter übernimmt dabei die Aufgabe, neutral und unabhängig den Zustand und Wert der Immobilie zu prüfen. Dies schliesst eine detaillierte Analyse der Lage, des Zustands und der Ausstattung der Immobilie ein, ebenso wie eine Bewertung aktueller Markttrends.

Die Erstellung eines Verkehrswertgutachtens, also eines Vollgutachtens, das rechtlich anerkannt wird, ist oft essenziell in Situationen wie Erbschaften, Scheidungen oder beim Kauf und Verkauf von Immobilien.

Die Rolle eines anerkannten Immobiliengutachters

Ein anerkannter Immobiliengutachter muss über spezifisches Fachwissen und die entsprechenden Qualifikationen verfügen, um eine objektive Bewertung durchführen zu können. Zu seinen Hauptaufgaben zählen die umfassende Überprüfung der Immobilie, eine eingehende Marktanalyse, die Anwendung geeigneter Bewertungsmethoden und die Erstellung eines detaillierten Gutachtens. Die Expertise des Gutachters ist dabei unerlässlich, um den Verkehrswert der Immobilie zuverlässig festzulegen.

Qualifikationen und Ausbildung eines Gutachters für Immobilien bzw. eines Sachverständigen für die Bewertung von Haus und Grundstück

Die Ausbildung eines Immobiliensachverständigen umfasst spezielle Kenntnisse in Theorie und Praxis, die oft durch langjährige Berufserfahrung ergänzt werden. Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige müssen zudem ihre persönliche Eignung und Unparteilichkeit durch einen Eid bestätigen. Ein Bedarf an solchen Gutachterleistungen muss ebenfalls nachgewiesen werden. Ständige Weiterbildung ist ebenso wichtig, um die neusten Vorschriften zu kennen.

Unterschiede in den Berufsbezeichnungen: Immobiliensachverständiger und Immobilienbewerter (Sachverständiger für Immobilienbewertung)

Obwohl die Begriffe Immobilienbewerter und Immobiliensachverständiger oft synonym verwendet werden, gibt es Unterschiede zwischen den beiden:

  • Ein Immobiliensachverständiger ist in der Regel öffentlich bestellt und von einem Gericht vereidigt.
  • Ein Immobilienbewerter oder Sachverständiger für Immobilienbewertung kann dagegen auch ohne diese formale Bestellung eine zuverlässige Schätzung des Immobilienwerts vornehmen.

Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Immobilienbewertung mit Zertifizierung vs. freier Sachverständiger für Immobilienbewertung

Ist ein Immobilienbewerter von Gerichts wegen anerkannt und hat eine öffentliche Bestellung zur Erstellung eines Gutachtens, kann er eine entsprechende Qualifikation bzw. Zertifizierungen vorweisen. Bei gerichtlichen Auseinandersetzungen sind solche Fachleute unerlässlich. Anderenfalls handelt es sich um einen freien Sachverständigen für Immobilienbewertung, der auch eine gute Bewertung vornehmen kann, vor Gericht jedoch möglicherweise nicht anerkannt ist.

Bedeutung eines Verkehrswertgutachtens bei Immobilien

Ein anerkannter Immobiliengutachter ist nicht nur beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie von grosser Bedeutung, sondern auch bei einer Scheidung oder Erbauseinandersetzungen. Er bietet eine objektive Bewertung und ein Vollgutachten, die dabei helfen, einen fairen Preis zu gewährleisten und potenzielle Risiken für beide Parteien zu minimieren. In diesem Kontext ist die Expertise eines Gutachters unerlässlich, um sicherzustellen, dass alle Aspekte der Immobilie, auch bei einem Umbau, angemessen berücksichtigt werden. Er kümmert sich oftmals auch um die Komplettierung aller Unterlagen

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Faktoren, die den Wert einer Immobilie in der Schweiz beeinflussen

Die Bewertung des Wertes einer Immobilie wird von einer Reihe wesentlicher Faktoren beeinflusst, die sorgfältig von einem anerkannten Immobiliengutachter analysiert werden müssen. Diese Faktoren umfassen die Lage, den Zustand des Hauses sowie die Ausstattung und mögliche Modernisierungen.

Die Bedeutung der Lage

Wie Sie wissen, spielt die Lage einer Immobilie eine zentrale Rolle für ihren Wert. Immobilien in urbanen Zentren wie Zürich, Genf oder Basel sind aufgrund ihrer Nähe zu wichtigen Geschäftsbereichen und kulturellen Einrichtungen tendenziell wertvoller als Immobilien in ländlicheren Gegenden.

Die Infrastruktur, etwa die Anbindung an den öffentlichen Verkehr, die Nähe zu Schulen sowie Einkaufsmöglichkeiten, trägt ebenfalls signifikant zur Wertsteigerung bei. Zudem kann der Wert in aufstrebenden Quartieren oder kleineren Städten durch geplante Entwicklungsprojekte zunehmen.

Zustand und Ausstattung des Hauses

Der physische Zustand einer Immobilie ist ausschlaggebend für ihre Bewertung. Ein anerkannter Immobiliengutachter berücksichtigt bei seinem Vollgutachten das Alter des Gebäudes, den Erhaltungszustand und eventuellen Renovierungsbedarf. Ältere Gebäude, die vor der Einführung neuerer Bauvorschriften errichtet wurden, könnten einen geringeren Wert aufweisen, es sei denn, sie sind gut instand gehalten oder denkmalgeschützt.

Moderne Ausstattungen und durchgeführte Modernisierungen, wie energieeffiziente Heizsysteme oder hochwertige Fenster, können den Wert einer Immobilie erheblich steigern. Auch eine ansprechende Innenausstattung und moderne Technologien in der Gebäudeautomation (Smarthome) sind wertsteigernde Faktoren.

Auswahl des richtigen Gutachters

Die Auswahl eines kompetenten und erfahrenen Immobiliengutachters ist besonders wichtig, um eine genaue Bewertung einer Immobilie in der Schweiz zu gewährleisten. Der Immobiliengutachter sollte über umfangreiche Kenntnisse des lokalen Immobilienmarktes verfügen und die spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen in der Schweiz verstehen. Es ist ratsam, einen Immobiliengutachter zu wählen, der spezifische Erfahrungen in der Region oder dem Immobilientyp hat, den Sie bewerten lassen möchten.

Kosten eines Gutachters in der Schweiz

Die Kosten für die Wertermittlung bebauter Grundstücke kann variieren und hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Vom Umfang und der Komplexität der Bewertung
  • Von der Tatsache, ob der Gutachter eine öffentliche Bestellung bzw. Zertifizierungen vorweisen kann.

Für ein detailliertes Gutachten können die Kosten etwa 0,5 bis 1,5 % des Immobilienwerts betragen, während einfache Berichte oder Kurzgutachten entsprechend weniger kosten können. Es fallen oft zusätzliche Gebühren für Anfahrtskosten und spezielle Analysen an, die in die Gesamtkosten einberechnet werden sollten.

Die Investition in ein umfassendes und professionell erstelltes Immobiliengutachten kann eine wichtige Entscheidungshilfe beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie darstellen und zur Sicherstellung eines fairen Preises beitragen. Übrigens: Wie Sie Ihr Grundstück online bewerten können, verraten wir Ihnen hier.

Der Prozess der Immobilienbewertung in der Schweiz zur Erstellung eines Verkehrswertgutachtens

Die Ermittlung des Verkehrswertes, also die Wertermittlung bebauter Grundstücke und anderer Immobilien durch einen professionellen Gutachter in der Schweiz ist ein strukturierter Prozess, der aus mehreren wichtigen Schritten besteht, um den realen Marktwert zuverlässig festzustellen und ein Verkehrswertgutachten zu erstellen.

1. Erstbegehung und Datenerhebung

Zu Beginn der Wertermittlung bebauter Grundstücke, Häuser und Liegenschaften aller Art steht in der Regel eine Erstbegehung der Immobilie. Hierbei verschafft sich der Immobiliengutachter einen persönlichen Eindruck vom Zustand des Objekts, erfasst relevante Daten und dokumentiert wichtige Merkmale. Dazu gehören etwa die Grösse des Grundstücks, die Raumaufteilung, das Baujahr, der Zustand der Bausubstanz sowie vorhandene Ausstattungsmerkmale. 

2. Analyse und Markteinschätzung

Nach der physischen Begutachtung der Immobilie, oft auch gemeinsam mit einem Immobilienmakler, erfolgt eine detaillierte Analyse des lokalen Immobilienmarktes. Der Immobiliengutachter zieht Vergleichsobjekte heran, untersucht aktuelle Verkaufspreise ähnlicher Immobilien und berücksichtigt wirtschaftliche sowie demografische Trends, die den Immobilienmarkt beeinflussen könnten. Diese umfassende Marktanalyse hilft, den Verkehrswert der Immobilie im Kontext aktueller Marktbedingungen und unter verschiedenen Situationen zu bestimmen.

3. Bewertungsmethoden und Verfahren

Je nach Art der Immobilie und dem Zweck der Bewertung kommen verschiedene Bewertungsmethoden und Verfahren für ein Gutachten zum Einsatz. Zu den gängigen Methoden zählen der Vergleichswertansatz, der Ertragswertansatz und der Sachwertansatz.

  • Der Vergleichswertansatz basiert auf den Preisen vergleichbarer Immobilien,
  • der Ertragswertansatz betrachtet die möglichen Erträge, die mit der Immobilie erzielt werden können, und
  • der Sachwertansatz bewertet die Kosten des Gebäudes und des Grundstücks. Dabei werden auch versteckte Mängel aufgedeckt und berücksichtigt.

Einen detaillierten Beitrag zu diesen Verfahren finden Sie hier.

4. Erstellung durch einen Immobiliengutachter

Nach Abschluss der Analyse erstellt der Immobiliengutachter ein detailliertes Gutachten, das alle relevanten Informationen und Bewertungsergebnisse enthält. Dieses Gutachten umfasst eine vollständige Beschreibung der Immobilie, die angewandten Bewertungsmethoden, eine Aufschlüsselung der einzelnen Wertkomponenten und das Endergebnis der Bewertung.

Das Verkehrswertgutachten dient nicht nur als Grundlage für Kauf- oder Verkaufsentscheidungen, sondern kann auch in rechtlichen Angelegenheiten wie Erbschafts- oder Scheidungsverfahren von Bedeutung sein. Es ist daher wichtig, dass das Verkehrswertgutachten klar, präzise und vollständig ist und der Gutachter über entsprechende Zertifizierungen verfügt.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in der Schweizer Immobilienbewertung

In der Schweiz, in der Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit hoch im Kurs stehen, spielt die Energieeffizienz einer Immobilie eine zentrale Rolle bei deren Bewertung. Dies wird durch strenge gesetzliche Vorgaben und hohe Erwartungen der Käufer an umweltfreundliche Wohnlösungen verstärkt.

Energieeffizienz und der Immobilienmarkt

Energieeffizienz bezieht sich auf den Energieverbrauch eines Gebäudes in Bezug auf seine Grösse und Nutzung. Ein energetisch effizientes Haus verwendet weniger Energie für Heizung, Kühlung, Wassererwärmung und den Betrieb elektrischer Geräte, was direkt zu geringeren Betriebskosten führt. In der Schweiz müssen Immobilien bestimmte Mindeststandards erfüllen, die im Energieausweis der Gebäude dokumentiert sind. Diese Zertifikate bewerten Immobilien nach ihrem Energieverbrauch und tragen massgeblich zur Wertbestimmung bei.

Nachhaltige Baustoffe und Technologien

Moderne Baustoffe und Technologien, die in der Konstruktion und Renovierung von Gebäuden verwendet werden, haben ebenfalls einen grossen Einfluss auf deren Energieeffizienz. Materialien wie Hochleistungsdämmung, dreifach verglaste Fenster und energieeffiziente Heizsysteme sind in der Schweiz immer gefragter. Zudem wird der Einsatz erneuerbarer Energiequellen wie Solarenergie oder Wärmepumpensysteme nicht nur staatlich gefördert, sondern auch von Immobilienbewertern als wertsteigernd angesehen.

Auswirkungen auf den Immobilienwert

Immobilien, die eine hohe Energieeffizienz und Nachhaltigkeit aufweisen, erzielen auf dem Markt oft höhere Verkaufspreise. Dies liegt daran, dass sie zukünftig niedrigere Betriebskosten versprechen und oft auch mit moderneren, attraktiveren Ausstattungen verbunden sind. Überdies können solche Immobilien aufgrund ihrer Umweltfreundlichkeit und geringeren CO₂-Bilanz von steuerlichen Vorteilen profitieren, was sie für umweltbewusste Käufer besonders attraktiv macht.

FAQ

Wie ermittle ich den Wert einer Immobilie kostenlos?

Den Wert einer Immobilie kostenlos zu ermitteln, ist durch Online-Tools wie dem von RealAdvisor möglich. RealAdvisor bietet ein kostenloses Bewertungstool an, bei denen Sie durch die Eingabe bestimmter Daten zu Ihrer Immobilie, wie Lage, Grösse, Zustand und Ausstattung, eine erste Schätzung dessen Wertes erhalten können. Diese Schätzungen basieren auf Vergleichsdaten ähnlicher Immobilien in der gleichen Region oder Stadt.

Was ist der Unterschied zwischen Gutachter und Sachverständiger?

In vielen Kontexten werden die Begriffe Gutachter und Sachverständiger synonym verwendet. Beide Bezeichnungen referenzieren Fachleute, die über spezifisches Wissen in einem bestimmten Bereich verfügen.

  • In einigen Rechtsgebieten kann der Begriff «Sachverständiger» jedoch speziell für Personen verwendet werden, die eine bestimmte formelle Anerkennung oder Zertifizierung haben, und eventuell von einer offiziellen Stelle öffentlich bestellt und vereidigt wurden.
  • Ein Gutachter hingegen kann eine Person sein, die aufgrund ihrer Fachkenntnisse und Erfahrungen Bewertungen durchführt, ohne dass eine formelle Bestellung oder Vereidigung vorliegt.

Was kostet eine Immobilienbewertung durch einen Sachverständigen?

Die Kosten für eine Immobilienbewertung durch einen Sachverständigen können variieren und hängen von mehreren Faktoren ab, wie der Lage, der Grösse der Immobilie und dem Umfang der benötigten Bewertung. In der Regel bewegen sich die Kosten zwischen 0,5 % und 1,5 % des Immobilienwerts.

Wer darf Gutachten für Immobilien erstellen?

In der Schweiz dürfen Gutachten für Immobilien von qualifizierten Fachleuten erstellt werden, die in der Regel eine spezifische Ausbildung und Erfahrung in Bereichen wie Bauingenieurwesen, Architektur oder Immobilienbewertung haben. Es gibt keine gesetzliche Regelung, die den Beruf des Immobiliensachverständigen in der Schweiz explizit regelt, daher ist die Berufsbezeichnung «Gutachter» nicht geschützt.

Oliver S.
Oliver S. schreibt seit 15 Jahren über den Immobilienmarkt. Er ist auf Immobilien spezialisiert und betreibt seit 2012 einen professionellen Blog mit bislang über 1'000 Artikeln und etwa 1 Million Seitenaufrufen pro Jahr. Darüber hinaus hat er in den letzten Jahren 5 Bücher über Management und Führung veröffentlicht.
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