Das Gesetz über Bauten und verschiedene Einrichtungen (Loi sur les constructions et les installations diverses, kurz LCI Geneve) ist eine spezifische Rechtsvorschrift des Kantons Genf in der Schweiz. Es handelt sich um eine lokale Bauordnung, die die Durchführung von Bau- und Installationsarbeiten im Kanton reguliert. Das LCI stellt sicher, dass alle Bauvorhaben bestimmten Standards entsprechen, um die Sicherheit, die Ästhetik sowie den Umweltschutz zu gewährleisten.
Das LCI verlangt, dass für alle Bau- oder Installationsarbeiten eine Genehmigung eingeholt wird. Dies bezieht sich auf Neubauten, Erweiterungen, Umbauten, Renovierungen, Abrisse und sogar das Fällen von Bäumen. Die Notwendigkeit einer Genehmigung soll sicherstellen, dass alle Bautätigkeiten im Einklang mit den städtebaulichen Zielen und Vorgaben des Kantons stehen. So wird das Stadtbild von Genf bewahrt und eine unkontrollierte Bebauung vermieden.
Eine Ausnahme von dieser Regelung bilden Arbeiten im Inneren von Villen, sofern diese die Wohnfläche nicht verändern. Solche internen Änderungen fallen nicht unter das LCI Geneve, weil sie das äussere Erscheinungsbild des Gebäudes und die umliegende Umgebung nicht beeinflussen. Ebenso sind kleinere Bauwerke wie Hütten, Pergolen oder Parabolantennen, die in Bauzonen errichtet werden, von der Genehmigungspflicht ausgenommen. Diese Ausnahmen tragen dazu bei, den administrativen Aufwand für die Eigentümer und die Behörden zu reduzieren, solange die Arbeiten keine grösseren Auswirkungen auf die Umgebung haben.
Die Verbindung zwischen dem LCI und der Grundstückgewinnsteuer im Kanton Genf liegt in der Regulierung des Immobilienmarktes. Wenn Immobilienbesitzer ihre Hauptwohnung verkaufen, um eine neue zu erwerben, können sie unter bestimmten Umständen eine Steuerstundung für die Grundstückgewinnsteuer in Anspruch nehmen. Diese Steuer wird auf den Gewinn erhoben, der aus der Differenz zwischen Verkaufs- und Kaufpreis der Immobilie entsteht.
Eine Steuerstundung ist grundsätzlich möglich, wenn die verkaufte Immobilie bis zum Verkauf die Hauptwohnung des Eigentümers war und der Erlös in den Kauf oder Bau einer neuen Hauptwohnung im Kanton Genf reinvestiert wird. Hierbei ist zu beachten, dass das LCI Geneve auch für den Kauf oder Bau der neuen Hauptwohnung relevant ist, da für solche Vorhaben in der Regel eine Baugenehmigung erforderlich ist.
Die Bedingungen für eine Steuerstundung sind detailliert geregelt und umfassen auch Aspekte wie die Fristen für die Reinvestition des Erlöses. Die genauen Vorgaben können sich ändern und sind durch die Steuerverwaltung des Kantons Genf festgelegt. So soll eine geregelte und planvolle Entwicklung des Immobilienmarktes im Kanton sichergestellt werden, die sowohl den Bedürfnissen der Bewohner als auch den städtebaulichen Zielsetzungen gerecht wird.
Es ist wichtig zu verstehen, dass solche Regelungen einerseits den Immobilienmarkt beeinflussen und andererseits die Baukultur eines Kantons prägen. Die Kombination von Steuerrecht und Bauvorschriften zeigt, wie im Kanton Genf versucht wird, einen Ausgleich zwischen individuellen Eigentümerinteressen und öffentlichen Anliegen zu schaffen. Eigentümer, die planen, ihre Immobilie zu verkaufen und eine neue zu erwerben, sollten sich deshalb gründlich mit den Bestimmungen des LCI sowie mit den steuerrechtlichen Rahmenbedingungen auseinandersetzen, um Überraschungen zu vermeiden und die verfügbaren Vorteile optimal zu nutzen.
