Die Grundflächenzahl (GRZ) ist ein Schlüsselbegriff im Kontext der städtebaulichen Planung und Bauregelung. Die GRZ ist eine Kennzahl, die den bebaubaren Anteil eines Grundstücks in Prozent der Fläche darstellt. Sie wird als Dezimalzahl angegeben und gibt das Verhältnis zwischen der maximal bebaubaren Fläche und der Gesamtgrösse des Grundstücks an. Für Käufer und Verkäufer von Grundstücken ist sie deswegen eine wichtige Zahl, da sie Aufschluss über den Wert gibt.
Je höher die GRZ, desto grösser ist der Anteil des Grundstücks, der mit Gebäuden oder anderen baulichen Anlagen bebaut werden darf. Somit ist die GRZ ein wichtiger Indikator für die Bebauungsdichte und kann Einfluss auf die Grösse und Anzahl der Gebäude auf einem Grundstück haben.
Die Grundflächenzahl spielt eine entscheidende Rolle bei der städtebaulichen Entwicklung und Planung. Sie hilft dabei, die Bebauungsdichte zu steuern und sicherzustellen, dass ausreichende Freiflächen für Grünanlagen, Verkehrswege und andere öffentliche Nutzungen erhalten bleiben. Durch die Begrenzung der bebaubaren Fläche trägt die GFZ dazu bei, eine übermässige Verdichtung und die damit verbundenen städtebaulichen Probleme zu vermeiden. Sie fördert eine nachhaltige und ausgewogene Nutzung des Bodens, was besonders in dicht besiedelten Gebieten von grosser Bedeutung ist.
Die gesetzlichen Regelungen zur Grundflächenzahl (GFZ) variieren in der Schweiz stark zwischen den Kantonen. Jeder Kanton hat die Freiheit, eigene Vorschriften und Richtlinien festzulegen, die auf die spezifischen regionalen Bedürfnisse und städtebaulichen Ziele abgestimmt sind. Diese Unterschiede können sich in den zulässigen GFZ-Werten, den Berechnungsmethoden und den Ausnahmen oder Sonderregelungen äussern.
In urbanen Gebieten kann die GFZ strenger reguliert sein, um eine Überverdichtung zu vermeiden und genügend Freiflächen für öffentliche Nutzungen zu sichern. In ländlichen Regionen hingegen können die Vorschriften flexibler gestaltet sein, um eine effiziente Nutzung grösserer Grundstücke zu ermöglichen.
Die Kantone veröffentlichen ihre Bauvorschriften und Regelwerke in den entsprechenden Baugesetzen und Bauordnungen, die detaillierte Informationen zur Berechnung und Anwendung der GFZ enthalten. Diese gesetzlichen Rahmenbedingungen sind essenziell für Architekten, Bauherren und Planer, um sicherzustellen, dass Bauvorhaben den lokalen Vorschriften entsprechen und genehmigungsfähig sind.
Zur Berechnung der GRZ benötigt man zwei wesentliche Informationen: die maximal bebaubare Fläche und die Gesamtgrösse des Grundstücks.
Die Formel zur Berechnung der GRZ lautet wie folgt:
GRZ = bebaute Fläche (in m²) / Grundstücksfläche (in m²)
Die maximal bebaubare Fläche beinhaltet alle baulichen Anlagen, die auf dem Grundstück errichtet werden dürfen. Dies umfasst sowohl Haupt- als auch Nebengebäude wie Garagen oder Schuppen. Die Grundstücksgrösse bezieht sich auf die gesamte Fläche des Grundstücks in Quadratmetern.
Beispiel: Beträgt die maximal bebaubare Fläche 120 m² und die Grundstücksgrösse 600 m², wird die GRZ folgendermassen berechnet: 120 m² / 600 m² = 0,2. Das bedeutet, dass 20 % des Grundstücks bebaut werden dürfen.
Die GRZ wird in der Regel als Dezimalzahl angegeben. Sie kann zwischen 0 und 1 liegen, wobei ein höherer Wert eine höhere Bebauungsdichte bedeutet.
Die Grundflächenzahl (GRZ) und die Geschossflächenzahl (GFZ) sind beide wichtige Kennzahlen in der Bauplanung. Sie beziehen sich auf unterschiedliche Aspekte der Bebauung eines Grundstücks.
Beide Werte sind im Bebauungsplan festgelegt und spielen eine entscheidende Rolle bei der Festlegung der Grösse einer Immobilie. Es besteht jedoch ein wichtiger Unterschied zwischen beiden Kennzahlen: Während die GRZ die Bebauung auf Bodenniveau regelt, definiert die Geschossflächenzahl die zulässige Bebauungsdichte in Bezug auf die Gesamtwohnfläche, einschliesslich der oberen Geschosse.
Die GRZ nimmt im Bebauungsplan eine zentrale Position ein: Sie hilft dabei, die Bebauungsdichte eines Gebiets zu regulieren und den Raum effizient zu nutzen. Konkret gibt sie an, welcher Teil eines Grundstücks mit Gebäuden, Garagen, Terrassen und anderen baulichen Anlagen bebaut werden darf.
Dies beeinflusst sowohl die städtebauliche Entwicklung als auch den Immobilienwert. Die GRZ kann je nach Stadt und Region variieren, basierend auf den spezifischen Anforderungen und Zielen der Stadtplanung. Sie wird im Bebauungsplan als Dezimalzahl angegeben und muss von den Grundstückseigentümern und Bauherren bei der Planung eines Bauvorhabens berücksichtigt werden.
Die GRZ-Werte und ihre Bedeutung variieren je nach Wert.
Eine Angabe von 1 würde demnach einer kompletten Überbauung eines Grundstücks entsprechen, ohne Abständen zum Nachbarn und ohne Freiflächen jedweder Art.
Die Überschreitung der GRZ ist ein heikles Thema, da sie sowohl rechtliche als auch finanzielle Konsequenzen haben kann. In einigen Fällen genehmigt die Behörde jedoch eine Überschreitung. Zum Beispiel kann man die zulässige Grundflächenzahl in bestimmten Fällen um bis zu 50 % überschreiten. Dies kann jedoch nur mit einem formellen Antrag bei der zuständigen Behörde erreicht werden, und es gibt keine Garantie für eine Genehmigung.
Es ist auch möglich, dass zusätzliche Nebengebäude, wie Garagen oder Schuppen, die GRZ erhöhen können. Diese Nebengebäude, auch als Grundflächenzahl II bekannt, kann man unter bestimmten Umständen zur GRZ hinzurechnen.
Bei einer Überschreitung der GRZ ohne Genehmigung müssen Sie mit verschiedenen Strafen rechnen. Diese reichen von Bussgeldern bis hin zur Anordnung, illegal errichtete Gebäudeteile wieder zu entfernen. Solche Massnahmen können sowohl kostspielig als auch zeitaufwendig sein und das Verhältnis zu den Behörden und der Nachbarschaft belasten. Es ist daher ratsam, die GRZ-Bestimmungen genau einzuhalten und im Zweifel einen Experten zu konsultieren.
Die GRZ wird durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst:
Die GRZ hat erhebliche Auswirkungen auf die Biodiversität in städtischen und ländlichen Gebieten. Eine hohe GRZ kann dazu führen, dass weniger Platz für Grünbestand im Sinne von Grünflächen und natürlichen Lebensräumen bleibt, was sich negativ auf die Flora und Fauna in diesen Gebieten auswirken kann.
Zum Beispiel können hohe GRZ-Werte den Lebensraum für Wildtiere reduzieren und dazu führen, dass einige Arten aus diesen Gebieten verdrängt werden. Ebenso kann die Verringerung von Grünflächen zu einer Abnahme der Pflanzenvielfalt führen, was wiederum Auswirkungen auf die gesamte Nahrungskette und das lokale Ökosystem haben kann.
Andererseits bietet eine niedrige GRZ mehr Raum für die Schaffung und Erhaltung von Grünflächen, ein grünes Wohnviertel also. Dies kann positive Auswirkungen auf die Biodiversität haben, indem es mehr Lebensräume für verschiedene Arten schafft und zur Erhaltung der Artenvielfalt beiträgt.
Es ist daher wichtig, die GRZ in der Stadtplanung sorgfältig zu berücksichtigen, um eine Balance zwischen der Notwendigkeit der baulichen Entwicklung und dem Schutz der Biodiversität zu finden.
Es gibt verschiedene Massnahmen, die umgesetzt werden können, um die negativen Auswirkungen der GRZ auf die Biodiversität zu begrenzen. Dazu gehören:
Jedoch ist es wichtig zu beachten, dass diese Massnahmen allein nicht ausreichen, um die Biodiversität vollständig zu schützen. Es ist daher notwendig, eine integrierte Herangehensweise an die Stadtplanung und das Management der Biodiversität zu verfolgen.
Die GFZ beschreibt das Verhältnis der bebauten Fläche zur Grundstücksfläche und ist ein wesentlicher Indikator für die Bebauungsdichte.
Die GFZ wird berechnet, indem die bebaute Fläche durch die Grundstücksfläche geteilt wird.
Dies ist der Faktor, mit dem ein Grundstück bebaut werden darf. Er entspricht einem entsprechenden Prozentsatz wie 0,2, der bedeutet, dass 20 % der Fläche eines Grundstücks bebaut werden dürfen.