Das Eigenkapital spielt eine entscheidende Rolle in der Finanzierung, insbesondere beim Immobilienerwerb. Es ist der Teil des Vermögens, der nicht durch Schulden belastet ist und der Unternehmen oder Privatpersonen unbefristet zur Verfügung steht. Dieser Aspekt gewinnt an Bedeutung, wenn Sie ein Eigenheim erwerben oder eine Hypothek aufnehmen möchten. In diesem Kontext bezieht sich der Begriff oft auf Sparleistungen und Vorsorgekapital. In diesem Glossareintrag gehen wir darauf ein, wie diese Kennzahl berechnet wird und inwiefern sie beim Hauskauf eine Rolle spielt.
Das Eigenkapital, auch Reinvermögen genannt, ist ein zentraler Begriff in der Betriebswirtschaft und stellt eine wesentliche Kennzahl der finanziellen Stabilität eines Unternehmens dar. Es bildet den Anteil des Vermögens, der dem Eigentümer eines Unternehmens gehört, durch keine Schulden belastet ist und dem Unternehmen unbefristet zur Verfügung steht. Es kann aus verschiedenen Quellen stammen – zum Beispiel aus eigenen Mitteln, eingehaltenen Gewinnen oder externen Investitionen.
Im Allgemeinen kann das Eigenkapital in zwei Hauptkategorien unterteilt werden:
Die Berechnung des Eigenkapitals kann je nach Kontext variieren, doch die grundlegende Formel lautet wie folgt:
Eigenkapital = Vermögen – Schulden
Hierbei repräsentiert das Vermögen den Gesamtwert aller Ressourcen und Vermögensgegenstände, während die Schulden die finanziellen Verbindlichkeiten darstellen. In einer Unternehmensbilanz können spezifische Posten wie Rückstellungen und passive Rechnungsabgrenzungsposten ebenfalls berücksichtigt werden.
Eigenkapital und Fremdkapital sind zwei fundamental unterschiedliche Finanzierungsquellen eines Unternehmens oder einer Privatperson. Das Eigenkapital kommt von den Eigentümern oder Aktionären und steht unbegrenzt zur Verfügung. Es beinhaltet keine Rückzahlungspflichten und die Eigentümer haben Teilhabe an Gewinn und Verlust. Im Fall einer Insolvenz dient es als Haftungsmasse.
Das Fremdkapital hingegen wird von externen Kreditgebern wie Banken bereitgestellt. Es verpflichtet zur regelmäßigen Rückzahlung von Zinsen und Tilgungen und muss in einem bestimmten Zeitraum zurückgezahlt werden. Fremdkapitalgeber haben in der Regel keinen Einfluss auf die Unternehmensführung und partizipieren nicht am Gewinn oder Verlust.
Das Eigenkapital ist eine wichtige Finanzierungsquelle beim Kauf eines Eigenheims. Hier sind einige allgemeine Informationen sowie Tipps, die Sie bei Ihrem Hauskauf beherzigen sollten:
Eine höhere Eigenkapitalquote bringt Ihnen in der Regel bessere Hypothekarzinsen ein und gibt Ihnen mehr Verhandlungsspielraum mit Ihrer Bank.
Die Rendite des Eigenkapitals ist eine zentrale Kennzahl, die die Rentabilität des eingesetzten Eigenkapitals einer Unternehmung darstellt. Sie ist auch unter dem Namen Eigenkapitalrentabilität bekannt und wird oft in Prozent ausgedrückt. Konkret handelt es sich dabei um eine Art «Verzinsung» des eingesetzten Eigenkapitals, die von Jahr zu Jahr variieren kann. Mit dieser Kennzahl können Unternehmen und Investoren messen, wie effizient ein Unternehmen sein Eigenkapital zur Gewinnerzielung einsetzt. Daher spielt sie eine entscheidende Rolle bei der Bewertung der finanziellen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens.
Das Eigenkapital eines Unternehmens oder einer Privatperson besteht aus mehreren Elementen:
Bitte beachten Sie, dass diese Elemente in der Bilanz des Unternehmens ausgewiesen werden und der genaue Umfang und die genaue Zusammensetzung des Eigenkapitals je nach Rechtsform und individuellen Umständen des Unternehmens variieren können.
In der Schweiz ist es normalerweise erforderlich, mindestens 20 % des Immobilienwerts als Eigenkapital zu haben, um einen Hypothekarkredit zu erhalten. Es gibt jedoch Ausnahmefälle und alternative Finanzierungsmethoden. Einige Banken können einen Kredit ohne Eigenkapital gewähren, wenn andere Sicherheiten verfügbar sind. Zum Beispiel könnten Vermögenswerte wie Aktien oder Anleihen als Sicherheiten dienen.
Es gibt auch Möglichkeiten, Eigenkapital durch andere Quellen wie die Pensionskasse oder eine dritte Säule aufzustocken. Ferner können auch Darlehen von Familienmitgliedern oder Freunden zur Finanzierung beitragen.
Ja, ein Haus kann als Eigenkapital genutzt werden, insbesondere wenn Sie eine weitere Immobilie finanzieren möchten. Dies wird oft als Eigenkapital-Ersatz bezeichnet. Dabei wird eine bereits vorhandene Immobilie als zusätzliche Sicherheit in eine Baufinanzierung eingebracht. Die Bank bestellt dann entweder an der bereits vorhandenen Immobilie eine neue Grundschuld oder nutzt «freie» Grundschulden, die bereits an der Immobilie eingetragen sind.
Bitte beachten Sie, dass der Wert des Hauses hierbei von der Bank geschätzt wird und diese Schätzung den Betrag bestimmt, den Sie als Eigenkapital nutzen können. Wenn das Haus beispielsweise auf 1 Million Franken geschätzt wird, kann die Bank 80 Prozent des Kaufpreises finanzieren, wodurch Sie CHF 200'000.- an Eigenkapital benötigen. Falls die Bank das Haus jedoch unter dem Kaufpreis schätzt, müssen Sie möglicherweise mehr Eigenkapital aufbringen. Es ist daher wichtig, eine realistische Einschätzung des Immobilienwerts zu haben. Wie eine Immobilie bewertet wird, erfahren Sie in diesem Beitrag.