Renditeobjekt, Renditeimmobilie

Oliver S.
17.08.2023, 11:09
5 min

Renditeobjekt, Renditeimmobilie: was ist das?

Renditeobjekt, Renditeimmobilie: Bedeutung

Ein Renditeobjekt, auch Renditeimmobilie genannt, bezeichnet eine Immobilie, die primär zur Erzielung einer finanziellen Rendite angeschafft und nicht selbst vom Käufer bewohnt wird. Sie stellt eine Investition dar, bei der durch Mieteinnahmen und potenzielle Wertsteigerungen der Immobilie ein Ertrag erzielt werden soll.

Bei der Auswahl einer Renditeimmobilie ist die Lage das wahrscheinlich wichtigste Kriterium, aber auch das jeweilige kantonale Mietrecht sollte vorab beachtet werden. Eine Investition in Immobilien als Renditeobjekte ist sowohl für Geschäftsunternehmen als auch für Privatpersonen interessant.

Kategorien von Renditeobjekten

Renditeobjekte sind in verschiedene Kategorien unterteilt, je nach ihrer Art und ihrem Verwendungszweck. Jede dieser Kategorien hat ihre eigenen Vorteile, Risiken und Besonderheiten. Im Folgenden geben wir eine detailliertere Beschreibung jeder Kategorie.

Renditeobjekt, Mehrfamilienhaus und andere Wohnimmobilien

Hierbei handelt es sich um Immobilien, die primär für Wohnzwecke entwickelt und konzipiert wurden. Das Hauptziel ist, regelmässige Mieteinnahmen durch die Vermietung der Wohnungen oder Häuser an Einzelpersonen oder Familien zu erzielen.

Unterkategorien:

  • Mehrfamilienhäuser: Diese beinhalten mehrere separate Wohneinheiten, die an verschiedene Mieter vermietet werden können.
  • Wohnkomplexe: Grosse Strukturen, die mehrere Wohneinheiten umfassen und oft zusätzliche Einrichtungen wie Schwimmbäder, Fitnessstudios und Sicherheitsdienste bieten.
  • Einzelne Mietwohnungen: Separate Wohnungen in einem Gebäude, die einzeln vermietet werden können.

Renditeobjekt kaufen: Gewerbeimmobilien

In der Gruppe der Gewerbeimmobilien sind Renditeobjekte, die speziell für geschäftliche Zwecke entwickelt wurden. Das Ziel der Investoren ist hier, Mieteinnahmen durch die Vermietung der Immobilien an Geschäftsleute oder Unternehmen zu erzielen.

Unterkategorien:

  • Bürogebäude: Räumlichkeiten, die speziell für Büroarbeiten und geschäftliche Aktivitäten gestaltet sind.
  • Ladenlokale: Einzelhandelsflächen, in denen Waren verkauft oder Dienstleistungen angeboten werden.
  • Lagerhallen: Grosse Räumlichkeiten zur Lagerung von Produkten oder Materialien.
  • Produktionsstätten: Orte, an denen Waren hergestellt oder verarbeitet werden.

Gemischte Nutzung und Spezialimmobilien

Dies sind Immobilien, die sowohl Wohn- als auch Geschäftsräume in einem Gebäude oder Komplex kombinieren. Vielseitige Mieteinnahmen durch die Vermietung der Wohn- und Geschäftsräume sind hier das erklärte Ziel, wodurch das Risiko einer vollen Leerstandsrate verringert wird.

Immobilien mit einer speziellen oder einzigartigen Verwendung, die nicht in die Kategorien Wohn- oder Gewerbeimmobilien fallen, zählen zu den Spezialimmobilien. Spezifische Mieteinnahmen oder Gebühren basierend auf der besonderen Nutzung der Immobilie ist hierbei für Investoren das Hauptziel.

Beispiele für Spezialimmobilien:

  • Hotels: Bieten Unterkünfte und oft zusätzliche Dienstleistungen wie Restaurants, Spas und Konferenzräume.
  • Pflegeheime: Einrichtungen, die speziell für die Pflege und Unterstützung älterer Menschen oder Menschen mit besonderen Bedürfnissen entwickelt wurden.
  • Parkhäuser: Strukturen oder Gebäude, in denen Fahrzeuge gegen eine Gebühr abgestellt werden können.

Renditeobjekt berechnen

Die Rendite gibt an, wie rentabel eine Investition ist. Beim Kauf eines Renditeobjekts ist es besonders wichtig, eine genaue Einschätzung der möglichen Rendite vorzunehmen, um die Profitabilität der Investition abschätzen zu können. Eine ausführliche Definition des Begriffs «Rendite» erhalten Sie in diesem Beitrag.

Berechnung: Die Bruttorendite einer Immobilie wird berechnet, indem die jährlichen Mieteinnahmen durch den Kaufpreis der Immobilie geteilt und das Ergebnis mit 100 multipliziert wird. Es gibt auch komplexere Methoden zur Renditeberechnung, wie die Nettorendite, bei der von den Mieteinnahmen noch die jährlichen Kosten abgezogen werden.

Formel: Bruttorendite = (jährliche Mieteinnahmen durch Kaufpreis der Immobilie) × 100

Es ist zu beachten, dass die Bruttorendite nur eine grobe Einschätzung bietet. Die Nettorendite gibt einen genaueren Aufschluss über die tatsächliche Profitabilität, da sie auch Betriebskosten, Instandhaltungsrücklagen und andere Kosten des Renditeobjekts berücksichtigt.

Risiken für Investoren beim Kauf von Renditeobjekten

Die Investition in Renditeobjekte ist nicht frei von Risiken. Es ist entscheidend, sich dieser Risiken vor dem Kauf eines Renditeobjekts bewusst zu sein und entsprechend zu planen.

  1. Schwankungen des Immobilienmarktes: Die letzten Jahre haben gezeigt, dass der Kaufpreis von Immobilien steigen, aber auch fallen kann. Eine negative Entwicklung des Immobilienmarktes kann den Wert einer Investition erheblich mindern.
  2. Ausfall von Mieteinnahmen durch Leerstand: Nicht immer ist gewährleistet, dass eine Immobilie durchgängig vermietet ist. Leerstände bedeuten verlorene Mieteinnahmen und können die Rendite erheblich beeinflussen.
  3. Unvorhergesehene Instandhaltungskosten: Reparaturen oder Modernisierungen können hohe Kosten verursachen, die bei der ursprünglichen Renditeberechnung nicht berücksichtigt wurden.
  4. Änderungen in der Gesetzgebung oder Steuerpolitik: Gesetze und steuerliche Regelungen können sich ändern und die Rentabilität einer Immobilieninvestition beeinträchtigen. Beispielsweise können steigende Grundsteuern oder strengere Mietpreisregulierungen die Einnahmen eines Renditeobjekts reduzieren.

Für Investoren ist es daher wichtig, nicht nur die mögliche Rendite, sondern auch die potenziellen Risiken im Blick zu haben und entsprechende Vorsichtsmassnahmen vor dem Kauf eines Renditeobjekts zu treffen.

Vorteile und Chancen von Renditeobjekten

Renditeobjekte bieten eine Vielzahl von Vorteilen, die sie zu einer beliebten Investitionsmöglichkeit für viele Anleger machen. Einige der hervorstechenden Vorteile sind:

1. Stetige Einkommensquelle

  • Ein Hauptvorteil von Renditeobjekten sind die regelmässigen Mieteinnahmen. Diese schaffen eine konstante und oft zuverlässige Einkommensquelle, unabhängig von den Schwankungen auf den Finanzmärkten.
  • Dies macht Renditeobjekte besonders attraktiv für Anleger, die nach einer stabilen Einkommensquelle suchen, sei es zur Ergänzung Ihres laufenden Einkommens oder zur Altersvorsorge.

2. Wertsteigerung

  • Immobilien haben historisch gesehen oft eine Wertsteigerung erfahren. Dies bedeutet, dass neben den Mieteinnahmen auch Kapitalgewinne erzielt werden können, wenn die Immobilie zu einem höheren Preis verkauft wird, als sie gekauft wurde.
  • Dieser Aspekt macht Renditeobjekte zu einer doppelt attraktiven Investition, da sie sowohl laufende Einnahmen als auch potenzielle Kapitalgewinne bieten können.

3. Inflationsschutz

  • Immobilien sind physische Vermögenswerte und tendieren dazu, ihren Wert in Zeiten hoher Inflation zu behalten oder sogar zu steigern. Dies steht im Gegensatz zu vielen Finanzanlagen, deren realer Wert durch Inflation erodieren kann.
  • Somit können Immobilien als ein Schutz gegen die erodierenden Auswirkungen der Inflation dienen, insbesondere in Volkswirtschaften mit hoher und unvorhersehbarer Inflation.
Quintessenz: Renditeobjekt, Renditeimmobilie
  • Eine Renditeimmobilie wird zum Zwecke der Wertanlage und nicht für das eigene Bewohnen gekauft.
  • Dabei kann es sich um Wohnimmobilien, Gewerbeimmobilien oder auch Spezial- und Mischobjekte handeln.
  • Ziel ist eine konstante Einkommensquelle, eine Wertsteigerung und Inflationsschutz.

FAQ

Was ist die Rendite bei Immobilien?

Die Rendite bei Immobilien gibt an, welches Verhältnis die jährlichen Netto-Mieteinnahmen im Vergleich zum Kaufpreis oder zum aktuellen Wert der Immobilie haben. Sie wird oft in Prozent angegeben und hilft Investoren dabei, die Rentabilität ihrer Immobilieninvestition zu bewerten. Die Renditeformel lautet:

Rendite = jährliche Netto-Mieteinnahmen / (Kaufpreis oder aktueller Wert der Immobilie × 100) in %

Wann ist eine Immobilie ein Renditeobjekt?

Eine Immobilie gilt als Renditeobjekt, wenn sie primär gekauft oder gehalten wird, um Einkommen durch Vermietung oder Leasing zu erzielen, und nicht als Hauptwohnsitz des Eigentümers dient. Dies kann sowohl Wohn- als auch Gewerbeimmobilien einschliessen. Ziel ist es, durch Mieteinnahmen einen Gewinn zu erzielen und möglicherweise auch von der Wertsteigerung der Immobilie zu profitieren.

Was versteht man unter Renditeobjekt?

Ein Renditeobjekt ist eine Immobilie, die als Investition erworben wurde, um durch Vermietung oder Verpachtung einen regelmässigen Ertrag zu erzielen. Es handelt sich in der Regel um Immobilien, die nicht vom Eigentümer selbst bewohnt werden, sondern das Ziel verfolgen, durch Mieteinnahmen und potenzielle Wertsteigerungen einen finanziellen Gewinn zu generieren.

Wie viel Eigenkapital wird für ein Renditeobjekt benötigt?

Die Menge an benötigtem Eigenkapital für ein Renditeobjekt variiert je nach Land, Bank und spezifischen Kreditbedingungen. In vielen Ländern, einschliesslich der Schweiz, verlangen Banken typischerweise, dass Investoren zwischen 20 % und 40 % des Kaufpreises als Eigenkapital einbringen. Es ist wichtig zu beachten, dass eine höhere Eigenkapitalquote in der Regel bessere Konditionen beim Darlehen ermöglicht und das Risiko für den Investor reduziert. Es ist jedoch immer ratsam, sich vorab mit einer Bank oder einem Finanzberater zu beraten, um den spezifischen Eigenkapitalbedarf und die besten Finanzierungsoptionen zu ermitteln.

Oliver S.
Oliver S. schreibt seit 15 Jahren über den Immobilienmarkt. Er ist auf Immobilien spezialisiert und betreibt seit 2012 einen professionellen Blog mit bislang über 1'000 Artikeln und etwa 1 Million Seitenaufrufen pro Jahr. Darüber hinaus hat er in den letzten Jahren 5 Bücher über Management und Führung veröffentlicht.