Nebennutzfläche (NNF)

Oliver S.
22.06.2022, 15:26
3 min

Nebennutzfläche (NNF): was ist das?

Definition und Bedeutung der Nebennutzfläche (NNF)

In der Immobilienwelt bezeichnet der Begriff Nebennutzfläche (NNF) jene Bereiche eines Gebäudes, die nicht direkt als Wohn- oder Arbeitsräume genutzt werden, aber dennoch einen wesentlichen Beitrag zum Gesamtwert und zur Funktionalität der Immobilie leisten.

Typische Beispiele für Nebennutzflächen sind

  • Waschküchen,
  • Keller,
  • Dachböden,
  • Abstellräume,
  • Technikräume und
  • Fahrradkeller.

Diese Flächen sind besonders in Mehrfamilienhäusern von Bedeutung, wo sie oft gemeinschaftlich genutzt werden. Sie tragen erheblich zur Lebensqualität und zum Komfort der Bewohner bei.

So ermöglicht ein gut zugänglicher und geräumiger Keller zusätzlichen Stauraum, während ein funktional eingerichteter Technikraum die Wartung und Instandhaltung des Gebäudes erleichtert. 

Die Kenntnis und Bewertung dieser Nebennutzflächen sind daher für Eigentümer und Mieter gleichermassen wichtig, da sie einen nicht zu unterschätzenden Teil des Immobilienwerts ausmachen.

Nebennutzfläche nach SIA 416

Die Schweizerische Norm SIA 416 spielt eine entscheidende Rolle bei der Klassifizierung und Bewertung von Nebennutzflächen in der Schweiz. Diese Norm legt fest, wie Flächen in Gebäuden gemessen und kategorisiert werden sollen. Die Einhaltung der SIA 416 ist besonders wichtig, da sie eine einheitliche Basis für die Berechnung der Wohn- und Nutzflächen in Immobilien schafft, was wiederum für Transparenz und Vergleichbarkeit auf dem Immobilienmarkt sorgt.

In der Praxis bedeutet dies, dass bei der Planung, beim Bau oder bei der Renovierung von Immobilien die Vorgaben der SIA 416 beachtet werden müssen, um eine korrekte und marktgerechte Bewertung der Immobilie zu gewährleisten. Dies hat direkte Auswirkungen auf den Immobilienwert und ist daher für Eigentümer, Bauherren und Architekten von grosser Bedeutung.

Ein gutes Beispiel für die Anwendung der SIA 416 ist die genaue Berechnung der Nebennutzfläche in einem Mehrfamilienhaus, welche die Grundlage für die Mietpreiskalkulation und den Verkaufswert der Immobilie bildet.

Hauptnutzflächen im Vergleich zu Nebennutzflächen

Der Unterschied zwischen Hauptnutzflächen und Nebennutzflächen ist grundlegend für das Verständnis und die Bewertung von Immobilien. Hauptnutzflächen umfassen jene Bereiche eines Gebäudes, die direkt für Wohnzwecke, als Arbeitsplatz oder für kommerzielle Aktivitäten genutzt werden. Dazu zählen Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küchen, Büroräume und Ladenflächen. Diese Flächen sind zentral für die Funktionalität eines Gebäudes und bestimmen in hohem Masse dessen Marktwert.

Wie bereits erwähnt, beziehen sich Nebennutzflächen im Gegensatz dazu auf Bereiche, die unterstützende Funktionen bieten. Obwohl sie nicht direkt zum Wohn- oder Arbeitsbereich gehören, erhöhen sie die Lebensqualität und die Effizienz des Gebäudes.

Die Unterscheidung zwischen Haupt- und Nebennutzflächen ist für Immobilienbewertungen von immenser Bedeutung. Bei der Ermittlung des Marktwerts einer Immobilie werden beide Flächentypen berücksichtigt, allerdings mit unterschiedlichem Gewicht. Hauptnutzflächen tragen stärker zur Wertermittlung bei, da sie direkt nutzbar sind und den Hauptzweck des Gebäudes ausmachen. Nebennutzflächen werden in der Regel niedriger bewertet, sind aber dennoch ein wichtiger Faktor, der den Gesamtwert und die Attraktivität einer Immobilie beeinflussen kann, insbesondere in dicht besiedelten Gebieten oder in Städten, wo zusätzlicher Raum ein knappes und wertvolles Gut ist.

Diese Unterscheidung ist auch für potenzielle Käufer und Mieter wichtig, da sie ein vollständiges Bild von den verfügbaren und nutzbaren Flächen eines Gebäudes erhalten. Kenntnisse über die Art und den Umfang der Haupt- und Nebennutzflächen ermöglichen es ihnen, eine informierte Entscheidung beim Kauf oder bei der Anmietung einer Immobilie zu treffen.

Wichtige Begriffe in der Übersicht

BegriffDefinitionBeispieleRelevanz
HauptnutzflächeFlächen für Wohn- oder ArbeitszweckeWohnzimmer, Schlafzimmer, Küchen, BüroräumeBestimmt Hauptzweck und Marktwert des Gebäudes
NebennutzflächeUnterstützende FlächenKeller, Waschküche, Dachboden, TechnikraumErgänzt Lebensqualität, geringere Wertung in Immobilienbewertungen
NettowohnflächeReine Wohnfläche ohne NebenräumeFläche aller Zimmer ohne NebenräumeMassgeblich für Wohnraumqualität und -komfort
BruttowohnflächeGesamte Wohnfläche inklusive Wände und NebenräumeFläche aller Zimmer inklusive Wände, Flure, NebenräumeWichtig für Gesamtbewertung der Immobilie
Quintessenz: Nebennutzfläche
  • Nebennutzflächen ergänzen Hauptwohnräume wesentlich.
  • Beispiele: Waschküche, Keller, Estrich, Abstellräume.
  • Häufig gemeinschaftlich in Mietwohnungen genutzt.
  • Oft separat in Verträgen aufgelistet.
  • Quadratmetersumme meist nur für Wohnfläche angegeben.

FAQ

Was ist die Nettogeschossfläche?

Die Nettogeschossfläche umfasst die Gesamtfläche aller Geschosse eines Gebäudes, exklusive der Nebennutzflächen.

Was zählt zur Hauptnutzfläche?

Zur Hauptnutzfläche zählen alle direkt bewohnbaren oder als Arbeitsplatz genutzten Räume wie Wohnzimmer, Schlafzimmer und Büros.

Was gehört zur Nebennutzfläche?

Nebennutzflächen sind unterstützende Räume wie Keller, Waschküche, Dachboden und Technikräume, die nicht direkt bewohnt werden.

Was ist eine Nebennutzfläche nach DIN 277?

Nach DIN 277 sind Nebennutzflächen Räume, die nicht direkt für Wohn- oder Arbeitszwecke verwendet werden, aber zur Gesamtfläche eines Gebäudes gehören.

Oliver S.
Oliver S. schreibt seit 15 Jahren über den Immobilienmarkt. Er ist auf Immobilien spezialisiert und betreibt seit 2012 einen professionellen Blog mit bislang über 1'000 Artikeln und etwa 1 Million Seitenaufrufen pro Jahr. Darüber hinaus hat er in den letzten Jahren 5 Bücher über Management und Führung veröffentlicht.