Die Zersiedelung ist ein Phänomen, das aus einer schlecht kontrollierten Stadtentwicklung resultiert. Sie bezeichnet den Bau von Gebäuden und verschiedenen Infrastrukturen (Industrie-, Gewerbe- oder Wohngebäude) in der ländlichen Landschaft, die uneinheitlich und ohne Kohärenz mit einem bereits bestehenden Bebauungsplan errichtet werden. Die französische Übersetzung «mitage» ist eine Analogie zu Motten, die Kleider durchlöchern, genauso wie verstreute Gebäude Löcher in die Gleichförmigkeit der natürlichen Landschaft reissen.
Zersiedelung wird in der Schweiz als Problem angesehen. Gemeinden und Dörfer sind konzentriert bebaut, und die Siedlungspolitik zielt stets auf eine rationelle Bodennutzung und die Optimierung der vorhandenen Infrastruktur und Gebäude ab. Das Bundesgesetz über die Raumplanung bringt diese Vision insbesondere in Artikel 1 zum Ausdruck.