Baugespanne, auch als Bauprofile oder Bauvisiere bekannt, sind in der Schweiz nützliche Visualisierungselemente bei Bauvorhaben. Diese Konstruktionen aus Metallstangen oder Holzlatten zeigen die geplanten Dimensionen eines Bauprojekts und müssen vor der Einreichung des Baugesuchs errichtet werden. Sie zeigen den gesamten Umfang des neuen Bauvorhabens, bleiben während der rechtskräftigen Erledigung des Baubewilligungsverfahrens bestehen und ermöglichen allen Betroffenen, die räumlichen Auswirkungen des Bauvorhabens vor Ort zu beurteilen.
Die Aluminium-Teleskopstangen moderner Bauprofile lassen sich bis zu einer Höhe von 18 Metern ausziehen. Bei höheren Bauprojekten kommen beim Errichten von Baugespannen spezielle Baugespann-Türme zum Einsatz, die mit Drahtseilen sturmsicher abgespannt werden und so die sichere Visualisierung von Bauvorhaben gewährleisten.
Auf unterschiedlichsten Untergründen – von Asphalt über Betondecken bis zu bestehenden Dächern – gewährleisten fachgerecht montierte, einfache Profile, die mit Drahtseilen abgespannt sind, eine präzise Visualisierung. Die Befestigung erfolgt durch speziell entwickelte Verankerungssysteme, die jeder Witterung standhalten.
Die Markierung der Null- bzw. Ausgangshöhe des Projektes ermöglicht Anwohnern eine realitätsnahe Einschätzung der geplanten Bauhöhen. Bei komplexen Bauvorhaben ergänzen digitale Vermessungstechniken die klassische Profilierung.
Eine Aussteckung muss bei Neubauten, Anbauten und wesentlichen Umbauten durchgeführt werden. Besonders relevant wird dies bei Projekten, die das äussere Erscheinungsbild eines Gebäudes verändern. Bei kleineren baulichen Massnahmen wie Fassadenrenovierungen ohne Materialwechsel oder reinen Innenumbauten kann auf die Visualisierung verzichtet werden. Die rechtskräftige Erledigung des Baubewilligungsverfahrens bestimmt die Dauer der Profilierung.
Für Hochbauprojekte in der Nähe von Stromleitungen oder in dicht bebauten Gebieten gelten zusätzliche Sicherheitsvorschriften. Ein typisches Beispiel: Bei einem dreistöckigen Wohnhaus neben einer Bahnlinie müssen spezielle Erdungsmassnahmen getroffen werden.
Die sorgfältige Planung der Bauprofile beginnt mit der Abstimmung zwischen Architekt und Vermessungsfachleuten. Ein präziser Zeitplan muss die Witterungsbedingungen berücksichtigen – starker Wind oder Frost können die Montage verzögern.
Zur Visualisierung des Bauvorhabens empfiehlt sich die Anfertigung einer digitalen 3D-Simulation. Diese hilft bei der optimalen Positionierung der Profile und erleichtert die Kommunikation mit Nachbarn.
Professionelle Vermessungsbüros dokumentieren jeden Profilstandort fotografisch und erstellen ein detailliertes Protokoll. Diese Dokumentation schützt vor späteren Einsprachen und garantiert eine reibungslose Abwicklung des Bewilligungsverfahrens.
Nach der Montage der Bauprofile beginnt die öffentliche Ausschreibung des Bauvorhabens. Die Gemeinde prüft die eingereichten Unterlagen auf Vollständigkeit und Konformität mit den geltenden Bauvorschriften. Während der Auflagefrist von 20 Tagen können betroffene Nachbarn oder andere Interessierte das Projekt einsehen und bei Bedarf Einsprache erheben. Die Bauherrschaft muss die Profile bis zum Abschluss des Verfahrens stehen lassen.
Ein reibungsloser Ablauf von der Visualisierung bis zur Baubewilligung dauert durchschnittlich zwei bis drei Monate. Bei komplexeren Projekten oder im Fall von Einsprachen verlängert sich diese Zeitspanne entsprechend. Bauherren sollten diese Fristen bei ihrer Projektplanung berücksichtigen.
Bauprofile werden vor der Einreichung eines Baugesuchs errichtet und müssen während der gesamten Auflagefrist von 20 Tagen sowie bis zur rechtskräftigen Erledigung des Baubewilligungsverfahrens bestehen bleiben.
Bauvisiere sind eine alternative Bezeichnung für Baugespanne oder Bauprofile. Sie erfüllen denselben Zweck: die Darstellung der geplanten Ausmasse eines Bauvorhabens zur besseren räumlichen Einschätzung durch Betroffene und Behörden.