Einfamilienhaus

Oliver S.
12.07.2023, 15:26
4 min

Einfamilienhaus: was ist das?

Bei einem Einfamilienhaus handelt es sich um Gebäude mit nur einer einzigen Nutzungseinheit, in dem eine Gruppe von Personen einen gemeinsamen Haushalt führt. Dies kann eine Familie, eine Wohngemeinschaft oder auch nur ein Paar sein, solange es eine einzige Bedarfsgemeinschaft ist und nur eine Adresse vorliegt.

In aller Regel versteht man unter einem Einfamilienhaus ein frei stehendes Gebäude. Hierbei sind die Grenzen zu einem Reihenhaus oder einer Doppelhaushälfte jedoch fliessend. Ein Einfamilienhaus kann ein- oder mehrgeschossig sein.

Manche Einfamilienhäuser verfügen zudem über eine Einliegerwohnung, die meist deutlich kleiner ist und eine separate Wohneinheit bietet. Häufig wird diese für Freunde, Untermieter oder weitere Familienmitglieder genutzt.

Merkmale eines Einfamilienhauses

Zusammengefasst erfüllt ein Haus die Bezeichnung Einfamilienhaus, wenn

  • es sich um ein Baugrundstück mit nur einer Adresse handelt,
  • in dem Haus eine einzige Bedarfsgemeinschaft lebt,
  • das Gebäude im Bebauungsplan für das dauerhafte Wohnen ausgewiesen ist und
  • alle Personen, die dort wohnen, eine einzige Meldeadresse haben.

Abgrenzung: Ferienhaus

Auch wenn es sich bei einem Ferienhaus ebenfalls um ein frei stehendes Gebäude mit nur einer Wohneinheit handelt, wird hierfür der Begriff Einfamilienhaus seltener verwendet. Da diese Häuser nur vorübergehend bewohnt werden, werden sie Wochenend- oder Ferienhäuser genannt.

Abgrenzung: Mehrgenerationenhaus

Im Grunde kann auch ein Mehrgenerationenhaus ein grosses Einfamilienhaus sein. Jedoch handelt es sich überwiegend eher um Zweifamilienhäuser, in denen mehrere Zweckgemeinschaften mit verschiedenen Adressen leben. Ein Generationenhaus zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass drei oder sogar vier Generationen einer Familie unter einem Dach leben.

Dabei hat häufig jede Generation ihre eigene Einheit aus Schlafzimmer und Bad, manchmal auch einem kleinen Salon oder Wohnraum. Hinzu kommen gemeinschaftlich genutzte Räume, wie die Küche oder ein grosser Wohnbereich.

Können Nebengebäude auf dem Grundstück errichtet sein?

Auch wenn auf dem Grundstück Nebengebäude errichtet wurden, handelt es sich bei dem Haupthaus dann um ein Einfamilienhaus, wenn die anderen Gebäude keine eigene Adresse haben oder eine separate Wohneinheit bilden. Zudem darf ein Nebengebäude nicht gleichwertig zum Haupthaus sein.

Beispiele für Nebengebäude sind: Hobbyraum, Garage, überdachtes Schwimmbad, Gartenhaus, Gästehaus oder Saunahaus.

Verschiedene Unterteilungen und Bezeichnungen

Einfamilienhäuser können aufgrund verschiedener Kriterien in weitere Gruppen und Begriffe unterteilt werden:

Nach Baustilen

Bei eingeschossigen Varianten spricht man häufig von einem Bungalow oder einer Villa. Der Standard eines Einfamilienhauses ist nicht weiter in dem Begriff definiert. Es kann sich also sowohl um ein einfaches Haus im urbanen Umfeld handeln oder um ein luxuriöses Landhaus auf einem grossen Grundstück.

Weitere mögliche Bezeichnungen, die sich zumeist auf den Baustil beziehen:

  • Fachwerkhaus
  • Stadthaus
  • Schwedenhaus
  • Holzhaus

Nach dem Energieverbrauch eines Einfamilienhauses

Auch der Energieverbrauch eines Hauses kann zu weiteren Unterteilungen führen. Zumeist werden hierbei die folgenden Begriffe gewählt:

  • Niedrigenergiehaus: Ein Haus, welches durch verschiedene Massnahmen deutlich weniger Energie verbraucht als andere Gebäude.
  • Passivhaus: Ein solches Haus benötigt keine weitere Energie, als die, die es selbst produziert – meist durch Erdwärme, eine energiesparende Bauweise und den Einsatz von Fotovoltaikanlagen.
  • Plus-Energiehaus: Solche Häuser versorgen sich nicht nur mit dem eigenen Energiebedarf, sondern produzieren überschüssigen Strom, der ins Netz eingespeist werden kann.

Nach der Bauart: Massiv gebaute Einfamilienhäuser vs. Fertighäuser

Ebenfalls unterschieden werden massiv gebaute Häuser, die vor Ort erstellt, gemauert oder gegossen werden, sowie Fertighäuser. Bei Letzteren werden alle Wände und das Dach vorgefertigt, angeliefert und vor Ort zusammengesetzt. So kann ein Fertighaus innerhalb von nur wenigen Tagen im Rohbau fertig sein.

Statistische Daten zu Schweizer Einfamilienhäusern

Einfamilienhaus - Statistiken Schweiz

(Quelle: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bau-wohnungswesen/gebaeude/kategorie.assetdetail.23524374.html)

Anzahl Einfamilienhäuser in der Schweiz nach Kanton

Schweiz1 007 082
Zürich118 612
Bern114 053
Luzern32 143
Uri4 880
Schwyz15 775
Obwalden4 101
Nidwalden2 686
Glarus10 022
Zug6 603
Freiburg44 311
Solothurn46 893
Basel-Stadt9 289
Basel-Landschaft46 632
Schaffhausen11 839
Appenzell Ausserrhoden9 251
Appenzell Innerrhoden2 917
St. Gallen68 051
Graubünden35 198
Aargau102 206
Thurgau40 912
Tessin76 348
Waadt75 678
Wallis72 454
Neuenburg14 576
Genf25 988
Jura15 664

(Quelle: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bau-wohnungswesen/gebaeude/kategorie.assetdetail.23524374.html

Frei stehendes Einfamilienhaus: Vor- und Nachteile

Im Gegensatz zu einer Eigentumswohnung haben Sie bei einem Haus einen deutlich grösseren Einfluss auf die Gestaltung. Vielfach lassen Familien ein Haus ganz nach ihren Vorstellungen errichten, während Wohnungen nach deren Fertigstellung ausgesucht werden.

Viele schätzen bei einem Einfamilienhaus die grössere Privatsphäre und den räumlichen Abstand zum Nachbarn. Auch ist eine freie Gartengestaltung ein oft erwähnter Vorteil.

Allerdings verbrauchen Einfamilienhäuser mehr Landfläche. Insbesondere Bungalows haben den grössten Flächenbedarf, da hier der gesamte Wohnraum auf nur einer Etage untergebracht werden muss.

Immobilienbewertung
Einfamilienhaus: Die Quintessenz
  • In einem Einfamilienhaus lebt eine einzige Bedarfsgemeinschaft mit nur einer Adresse.
  • Ein Ferienhaus ist kein Einfamilienhaus, da es nicht ständig bewohnt wird.
  • Je nach Bauart und Energieeffizienz wird zwischen Villa, Bungalow, Landhaus und etwa Passivhaus unterschieden.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen Einfamilienhaus und Zweifamilienhaus?

Bei einem Zweifamilienhaus handelt es sich um zwei getrennte Wohneinheiten, die gleichwertig sind und eine unterschiedliche Adresse haben.

Ist ein Reihenhaus auch ein Einfamilienhaus?

Ja, auch ein Reihenhaus erfüllt die Definition eines Einfamilienhauses, auch wenn viele beim Begriff »Einfamilienhaus« an ein frei stehendes, einzelnes Gebäude denken.

Ist ein Haus für eine Familie mit einer zusätzlichen Einliegerwohnung immer noch ein Einfamilienhaus?

Solange es sich um dieselbe Adresse handelt und die Einliegerwohnung deutlich kleiner als der Rest des Hauses ist, spricht man immer noch von einem Einfamilienhaus. Selbst dann, wenn die Einliegerwohnung ständig an eine externe Person vermietet ist und die Wohnung eine eigene Haustür besitzt.

Wann ist ein Haus ein Einfamilienhaus?

Ein Haus wird als Einfamilienhaus bezeichnet, wenn es für eine einzelne Familie als Wohnraum konzipiert ist. Die genaue Definition kann je nach Land oder Region zwar variieren, doch im Allgemeinen handelt es sich hierbei um eine Wohneinheit, die für eine Familie oder einen Haushalt bestimmt ist und in der Regel von einer einzigen Familie bewohnt wird. Es ist normalerweise frei stehend, also nicht an andere Gebäude angebaut, und verfügt über einen eigenen Eingang, eine eigene Küche, Badezimmer und Wohnräume.

Wie gross ist ein durchschnittliches Einfamilienhaus in der Schweiz?

Gemäss Statistiken aus dem Jahr 2020 betrug die durchschnittliche Wohnfläche eines Einfamilienhauses in der Schweiz mehr als 133 Quadratmeter. Es ist wichtig anzumerken, dass dies eine durchschnittliche Grösse ist und es daher sowohl kleinere als auch grössere Einfamilienhäuser gibt. In städtischen Gebieten und Ballungszentren sind die Grundstücke oft begrenzt, was zu kleineren Hausgrössen führen kann. In ländlicheren Gegenden, insbesondere in Randgebieten oder in den Bergen, sind grössere Grundstücke und dementsprechend auch grössere Häuser häufiger anzutreffen.

Was kostet ein Einfamilienhaus in der Schweiz?

Der Preis eines Einfamilienhauses in der Schweiz variiert stark je nach Standort, Grösse, Ausstattung und weiteren Faktoren. Die Schweiz hat generell hohe Immobilienpreise, speziell in städtischen Gebieten und begehrten Regionen.

Laut aktuellen Daten aus dem Jahr 2021 betrug der Durchschnittspreis für ein Einfamilienhaus in der Schweiz etwa 1,3 Millionen Schweizer Franken. Dabei sind jedoch große regionale Unterschiede zu beachten. In beliebten Städten wie Zürich, Genf oder Basel können die Preise deutlich höher liegen. In ländlicheren Gebieten oder Randregionen können die Preise niedriger sein.

Oliver S.
Oliver S. schreibt seit 15 Jahren über den Immobilienmarkt. Er ist auf Immobilien spezialisiert und betreibt seit 2012 einen professionellen Blog mit bislang über 1'000 Artikeln und etwa 1 Million Seitenaufrufen pro Jahr. Darüber hinaus hat er in den letzten Jahren 5 Bücher über Management und Führung veröffentlicht.