Die Hauspreise sind im dritten Quartal in der Mehrheit der Schweizer Kantone gesunken.
Das dritte Quartal 2022 markiert das Ende des historischen Preisanstiegs, der seit 2021 zu beobachten war. Die Hauspreise sind in den letzten drei Monaten in der Mehrheit der Kantone gesunken. Der Bestand an zum Verkauf stehenden Immobilien ist seit Jahresbeginn um 14% gestiegen, was darauf hindeutet, dass sich dieser Trend in den kommenden Monaten fortsetzen wird.
Zum ersten Mal seit acht Jahren beobachten wir einen Rückgang der Immobilienpreise in der Hälfte der Schweizer Kantone. In nur drei Monaten sind die Preise in 14 Kantonen zwischen -1.9% und -0.1% gesunken.
Diese Trendänderung ist im Vergleich zum letzten Jahr eklatant. Im dritten Quartal 2021 waren die Preise im Kanton Zürich um +3.6% gestiegen, während sie in diesem Jahr im gleichen Zeitraum um -0.5% sanken. Dieser Trend gilt ebenso für die Kantone Basel-Stadt, Luzern und Zug, die im dritten Quartal 2022 um -0.1%, -0.3% bzw. -0.5% sinken, verglichen mit +3.3%, +3.2% und +3.4% im gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr.
In den Alpenregionen steigen die Preise weiter an. Im Wallis stiegen die Preise für Häuser und Wohnungen innerhalb von einem Quartal um 1.6% bzw. 1.7%.
Dasselbe beobachten wir in Graubünden, wo der Wert von Wohnungen um 1.5% stieg. Die stärksten Preisrückgänge wurden in den Kantonen Glarus (-1.9%) und Jura (-1.6%) verzeichnet.
Die Nachfrage nach Villen hatte nach der Pandemie ein Rekordhoch erreicht. Seit einigen Monaten wirken sich jedoch die steigenden Zinsen und Energiekosten auf das Kaufverhalten aus. Für die Käufer sind die Auswirkungen der höheren monatlichen Kosten sehr gross, denn sie sind fast dreimal so hoch wie vor einem Jahr. In diesem neuen Kontext sind die Vorteile des Kaufs eines Hauses auf dem Land gegenüber einer Wohnung in der Stadt nicht mehr so offensichtlich.
Die Wohnungspreise scheinen den Schock des Anstiegs der Hypothekarzinsen besser zu verkraften. Tatsächlich verzeichneten wir in nur zwei Kantonen eine geringe Preiskorrektur, -0.3% in Neuenburg und Uri. In den grossen Agglomerationen nimmt der Preisanstieg wieder ein normales Tempo an, +1.3% in Zürich, +1.0% in Basel und +0.9% in Genf.
In der Agglomeration Zürich gehen die Preise jedoch für Eigentumswohnungen in den Bezirken Winterthur (-0.3%) und Zürich (-0.2%) leicht zurück. Im Gegensatz dazu steigen die Preise in den meisten angrenzenden Regionen um mehr als 1%; Affoltern (+1.4%), Uster (+1.1%), Meilen (+1.1%), Dietikon (+1.0%) und Bülach (+1.0%). Im Vergleich dazu sind die Werte von Immobilien in sechs der zwölf Zürcher Bezirke gesunken
In der Agglomeration Genf wurden in diesem Halbjahr in vier der zehn grössten Gemeinden leichte Rückgänge bei den Wohnungspreisen beobachtet: Meyrin (-0.5%), Thônex (-0.4%), Chêne-Bougeries (-0.4%) und Genf (-0.1%). Die grössten Steigerungen verzeichneten Bern und Carouge mit +1.4%. Insgesamt verlangsamt sich der Aufwärtstrend stark; +0.5% in diesem dritten Quartal gegenüber +2.0% im gleichen Zeitraum 2021.
Der Schweizer Markt verlangsamt sich durch die Auswirkungen der Zinserhöhung auf ein ähnliches Tempo wie in der Zeit vor dem Konjunktureinbruch. Es ist schwer vorherzusagen, was in den nächsten Monaten passieren wird, aber eine weitere Zinserhöhung ist nach Meinung der Experten sehr wahrscheinlich. Dies könnte zu noch stärkeren Preisrückgängen im gesamten Land führen.
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